Mehr als 1.000 Stiftungen gibt es in der Hauptstadt. Drei davon wurden von der Berliner Sparkasse errichtet. Die ganze Vielfalt der Berliner Stiftungen zeigt sich in der Berliner Stiftungswoche, die jedes Jahr im April stattfindet. Wir stellen engagierte Menschen vor, die sich für die Gesellschaft stark machen und mit ihrem Engagement einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten.
Wer das Wahrzeichen Berlins am Pariser Platz durchschreitet, ist schon an mindestens zwei Stiftungen in Berlin vorbeigelaufen. Direkt im Gebäude nebenan befindet sich die Stiftung Brandenburger Tor – Die Kulturstiftung der Berliner Sparkasse. Im rekonstruierten Haus von Max Liebermann zeigt die Stiftung seit 2000 Ausstellungen und führt Projekte unter dem Motto „Mit Kultur die Demokratie stärken“ durch. Spannend ist auch die Kombination von Kunst und Bildung. Über das Stiftungsprogramm „Max – Artists in Residence“ an Schulen richten Künstlerinnen und Künstler ihr Atelier für mindestens ein Jahr in einer Berliner oder Brandenburger Grundschule ein, so dass Kinder die künstlerische Arbeit verfolgen können. „Damit unterstützen wir kreative Lernprozesse und neue Methodenkompetenzen“, erklärt Bianca Richardt, Leiterin des Bereichs Stiftungen bei der Berliner Sparkasse in einem Interview . „Das strahlt auch in die anderen Schulfächer hinein. Außerdem ist es ein Integrationsthema, denn hierbei entstehen Begegnungen zwischen unterschiedlichen Kulturen. Das ist wirklich toll.“
Gleich neben der Stiftung Brandenburger Tor befindet sich das „Haus des Familienunternehmens“. Hier sitzt die „Stiftung Familienunternehmen und Politik“ , die diesen besonderen Firmentypus stärker in die Öffentlichkeit tragen möchte. „Hinter uns stehen die großen Familienunternehmen“, sagt Geschäftsführer Dr. David Deißner. „Mit dem Stiftungsmodell bewegen wir uns außerhalb der oft komplexen und manchmal umständlichen Verbandsstrukturen. Das Stiftungsmodell bringt uns größtmögliche Unabhängigkeit und Flexibilität.“
Das Max Liebermann Haus am Pariser Platz. Sitz der Stiftung Brandenburger Tor, Kulturstiftung der Berliner Sparkasse.
Wie bedeutend Unternehmen hierzulande sind, die sich im Besitz einer oder mehrerer Familien befinden, beweist ein Blick auf die Zahlen, denn 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen. „Damit stellen sie ein wichtiges Element in der deutschen Unternehmenslandschaft“, betont Deißner. „Außerdem sind nicht wenige auf ihrem Gebiet Weltmarktführer. Besonders fasziniert mich, dass die Familienunternehmen langfristig denken und handeln. Sie sind oft weltweit aufgestellt, treiben Innovationen voran und übernehmen in ihrer Region größtmögliche Verantwortung.“
Berliner Stiftungswoche
Diese beiden Beispiele zeigen schon, wie breit die Stiftungslandschaft in Berlin aufgestellt ist. Um die ganze Vielfalt zu präsentieren, gibt es die Berliner Stiftungswoche. Unter dem diesjährigen Motto „Brücken bauen“ finden vom 16. bis 26. April in der ganzen Stadt Veranstaltungen statt. In Vorträgen, Diskussionsrunden, Tagen der offenen Tür, Stadtspaziergängen und Online-Formaten können Interessierte sich ein Bild von den Berliner Stiftungen machen. Insgesamt besteht die Berliner Stiftungswoche aus gut 100 Veranstaltungen an elf Tagen. „Von der kleinen Nachlass-Stiftung bis hin zum Global Player ist alles dabei“, sagt Stefan Engelniederhammer, Geschäftsführer der Berliner Stiftungswoche. „Darin liegt der Reiz, dass sich die Berliner Öffentlichkeit in diesen elf Tagen ein Bild machen kann, welchen Schatz Berlin mit den vielen Stiftungen besitzt, die sonst im Alltag oft eher im Verborgenen tätig sind oder eben nur bei ihrer Kernzielgruppe präsent sind.“ Das diesjährige Motto „Brücken bauen“ steht für die Kunst, Verbindungen zwischen Menschen, Ideen und Visionen zu schaffen: „Stiftungen können als Brückenbauer wirken, indem sie den demokratischen Zusammenhalt fördern, Verständnis schaffen und gemeinsame Lösungen finden. Dies erfordert nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch die Bereitschaft, über institutionelle Grenzen hinweg zu denken und zusammenzuarbeiten.“
Um die Berliner Stiftungswoche auf eine breitere Basis zu stellen, gründet sich im April ein Verein aus dem Kreis der aktuell 23 Stiftungen, die das jährliche Event bisher organisiert hat. Hier können nun alle zivilgesellschaftlichen Organisationen mitmachen, um gemeinsam stärker zu werden und auch über die Stiftungswoche hinaus zusammenzuarbeiten. „Wir wollen die verschiedenen Stiftungen in Berlin miteinander verknüpfen und den Austausch zwischen ihnen fördern. Kooperationen ermöglichen es, gemeinsame Ziele zu verfolgen, die das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger betreffen“, erklärt Dr. Katja Naie von der Schering Stiftung und eine der Sprecherinnen der Berliner Stiftungswoche. „Durch die Zusammenarbeit können wir Initiativen und Projekte vorantreiben, die einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft haben. Dabei sehen wir uns als wichtige Anlaufstelle sowohl für diejenigen, die bereits durch ihr Engagement den Sektor bereichern, als auch für Neueinsteiger, die die Stiftungslandschaft und die dahinterstehenden Köpfe kennenlernen möchten.“
Offen für alle
Auch Steffen Schröder engagiert sich für die Stiftungswoche, um sich mit anderen Stiftungsinteressierten zu vernetzen und einen Wissenstransfer herzustellen. Von der Stiftungsidee ist er überzeugt: „Ich finde es faszinierend, dass man in die Ewigkeit denkt. Das gibt es sonst ja nicht, macht es aber auch extrem anspruchsvoll. Im Prinzip plane ich bei einer Stiftung mindestens 100 Jahre voraus und stelle sicher, dass niemand etwas daran ändern kann, was ich Gutes tun will.“ Diese Möglichkeit gibt er als Geschäftsführer der Bürgerstiftung Berlin im Grunde allen Menschen, die ihr Vermögen für gemeinnützige Projekte einsetzen, aber keine eigene Stiftung gründen wollen. So gibt es inzwischen einige Stiftungsfonds, die den Namen ihrer Urheber tragen, und für einen bestimmten Zweck reserviert sind. Der „Cornelia und Jan Hasek Fonds“ etwa will junge Menschen für ehrenamtliches Engagement sensibilisieren. Der „Zohre Esmaeli Foods“ wiederum unterstützt ein Projekt für kulturellen Austausch und Integration.
Von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin
Auch die Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin bietet engagierten Menschen die Möglichkeit, sich einzubringen. Nicht umsonst trägt die Stiftung, die es seit 2010 gibt, „von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin“ in ihrem Namen. Über eine Zustiftung ist es möglich, sich an der Stiftung zu beteiligen und das Geld den Stiftungszwecken zur Verfügung zu stellen. Diese bewegen sich von mildtätigen Zwecken bis hin zu Tierschutz, Naturschutz und Denkmalschutz. Dabei steht das Engagement für Kinder und Jugendliche im Zentrum. Gerade Bildung und Chancengleichheit für Berliner Kinder ist ein besonderes Anliegen der Stiftung. Bis Ende 2023 konnte die Stiftung Berliner Sparkasse 753 Projekte fördern. Wer sich über eine Zustiftung einbringen will, muss sich nicht auf einen bestimmten Bereich oder ein Projekt festlegen. Somit ist es möglich, die Stiftungsarbeit in der großen Vielfalt zu unterstützen.
PS-Sparen, gewinnen und helfen: Ihr Los für ein vielfältiges Berlin
Die Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin entscheidet auch über die Förderungen aus dem Zweckertrag der Sparkassenlotterie PS Sparen und Gewinnen, ein Lotteriekonzept, das Sparen mit einer sozialen Note verbindet. Von jedem Los-Euro gehen 25 Cent an gemeinnützige Projekte und Initiativen aus dem Berliner Raum. 1,3 Millionen Euro sind so im vergangenen Jahr in über 120 Projekte und Initiativen aus der Region Berlin geflossen.
Seltene Erkrankungen erforschen
Nach dem Leitsatz „Forschen – Helfen – Leben“ fördert die Berliner Sparkassenstiftung Medizin Projekte im Gesundheitswesen sowie medizinische Forschungsinitiativen. Der Förderschwerpunkt der ältesten der drei Stiftungen der Berliner Sparkasse liegt auf dem Gebiet der Seltenen Erkrankungen. Davon ist die Rede, wenn weniger als 1 von 2.000 Menschen betroffen sind. In Deutschland trifft dies auf etwa vier Millionen Patientinnen und Patienten zu. „Wir nennen die Betroffenen ‚die Waisen der Medizin‘. Es gibt viele Seltene Erkrankungen und auch viele Betroffene, aber es sind immer nur kleine Gruppen, die eine dieser Krankheiten haben“, verdeutlicht Bianca Richardt von der Berliner Sparkasse im Interview . „Deswegen wird es leider oft vernachlässigt. Aber im Zuge der Forschungen zu Seltenen Erkrankungen, treten auch Erkenntnisse zutage, die Unterstützung bringen für Volkskrankheiten.“ Somit macht es doppelt Sinn, Projekte zu unterstützen mit dem Ziel, mehr Seltene Erkrankungen zu entschlüsseln.
Zeitgemäße Konzertkultur
Innovativ ist auch das Radialsystem, ein Ort für kulturelle Projekte und Veranstaltungen im ehemaligen Pumpwerk an der Spree. Das Radialsystem versteht sich als Ankerinstitution für die Freie Szene Berlins mit einem Schwerpunkt auf Choreografie, Musiktheater und Konzert. Um noch experimentellere Kultur machen zu können, hat die Choreographin Sasha Waltz 2006 eine Stiftung gegründet. Die Radial Stiftung unterstützt Künstlerinnen und Künstler mit innovativen Ansätzen und besondere Kulturprojekte. „Wir versuchen in der Stiftung neben der Förderung von Einzelprojekten, auch modellhafte Projekte dauerhaft zu unterstützen, sodass etwas Nachhaltiges entstehen kann“, betont Sabine Bangert, Vorsitzende des Stiftungsrats Radial Stiftung. Eines dieser längerfristigen Projekte ist betterconcerts.org, eine Plattform für zeitgemäße Konzertkultur. „Zusammen mit der Aventis Foundation suchen wir immer wieder nach ungewöhnlichen Konzertformaten. Oft verlassen wir die normale Bühne und gehen in den öffentlichen Raum. Das kann sehr spannend sein.“ Die Radial Stiftung hat sich in den vergangenen 18 Jahren zu einem Think Tank für kulturelle Innovation entwickelt. Einige Projekte gehen europaweit auf Tournee und machen Künstlerinnen und Künstler sichtbar, „die es bei der traditionellen Förderung relativ schwer haben“, wie Sabine Bangert ergänzt, die zehn Jahre Kulturpolitik im Berliner Abgeordnetenhaus gemacht hat. „Das war letztlich die Intention von Sasha Waltz: Den Radialsystem-Gedanken über die Stiftung in die Welt zu tragen.“
Berliner Stiftungswoche vom 16. bis 26. April 2024
Zum 15. Mal öffnen Berliner Stiftungen ihre Türen für die Öffentlichkeit. Über die ganze Stadt verteilt werden Projekte präsentiert. Darüber hinaus gibt es kulturelle Veranstaltungen und Workshops.
Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, 17. April 2024 im Festsaal des Roten Rathauses statt. Im Mittelpunkt steht die diesjährige Berliner Stiftungsrede, gehalten von Prof. Dr. Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats. Wie kaum eine Zweite hat sie es in den vergangenen Jahren verstanden, Brücken zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu bauen. Außerdem spricht Joe Chialo, Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eingebettet in diese Veranstaltung werden auch zahlreiche Stiftungen ihre Schwerpunkte vorstellen und die Veranstalter geben einen Ausblick auf den neu gegründeten Verein der Berliner Stiftungen.
Gemeinsam für eine starke Zivilgesellschaft
Im Rahmen der Berliner Stiftungswoche lädt die Stiftung Brandenburger Tor gemeinsam mit der Schering Stiftung und der Koepjohann'schen Stiftung zu einer Podiumsdiskussion. Dabei geht es um die Frage, wie das Stiftungsnetzwerk gemeinschaftlich die Gestaltungskraft der Zivilgesellschaft stärken kann. Welche Verantwortung und Rollen übernehmen Stiftungen und Stiftungsaufsicht dabei? Welche Herausforderungen und Chancen birgt die Stiftungsrechtsreform? Wie gelingt ein Dialog auf Augenhöhe und unter welchen Rahmenbedingungen agieren die jeweiligen Verantwortlichen?
„Berlin ist bunt“ – so vielfältig ist unsere Stadt
In ihrer Online-Serie „Berliner Vielfalt“präsentiert die Berliner Sparkasse alle zwei Monate, wie vielfältig gesellschaftliches Engagement aussehen kann. Dazu werden verschiedene Initiativen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vorgestellt. Die Berliner Sparkasse fördert ein verantwortungsvolles Miteinander in der Stadt und engagiert sich in vielen Vereinen und Initiativen selbst.
Das könnte Sie auch interessieren:
Für kulturellen Austausch, medizinischen Fortschritt und bürgerliches Engagement
Mit ihren drei Stiftungen setzt sich die Berliner Sparkasse für Chancengleichheit in allen Bevölkerungsschichten ein, engagiert sich in der medizinischen Forschung und fördert den Austausch in Kunst und Kultur.
Das könnte Sie auch interessieren:
Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin
Die Stiftung übernimmt Verantwortung für die Zukunft Berlins und fördert das Gemeinwohl in der Stadt. Sie unterstützt Projekte, die im Interesse vieler Berlinerinnen und Berliner liegen und große Bedeutung für das Miteinander im Kiez haben.
Das könnte Sie auch interessieren:
Stiftung Brandenburger Tor – die Kulturstiftung der Berliner Sparkasse
Die Stiftung Brandenburger Tor verfolgt mit ihrer Arbeit das Ziel, die Bedeutung der Kultur für die Zivilgesellschaft hervorzuheben und zu stärken. Dazu zählen Ausstellungen, Ästhetische Bildung, Kulturdebatten sowie Künstler- und Autoren- sowie Kulturförderung.
Das könnte Sie auch interessieren:
Berliner Sparkassenstiftung Medizin
Seit über 30 Jahren forscht und arbeitet die Berliner Sparkassenstiftung Medizin dafür, dass die medizinische Forschung und das Gesundheitswesen in Berlin gestärkt werden. Aktuell liegt ihr ein großer Schwerpunkt auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Wir nehmen wahr, was sich in der Gesellschaft bewegt.“
Interview mit Bianca Richardt, Leiterin des Bereichs Stiftungen der Berliner Sparkasse, über gesellschaftliches Engagement und wie sich Berlinerinnen und Berliner daran beteiligen können.
Das könnte Sie auch interessieren:
Spenden und Sponsoring
Mit unserem gesellschaftlichen Engagement fördern wir auf vielfältige Weise die Gemeinschaft in Berlin. Wir unterstützen Vereine und Initiativen in den Bereichen Soziales, Bildung, Sport, Umwelt, Kultur und Wissenschaft.
PS-Sparen, gewinnen und helfen
Seit über 60 Jahren erfreut sich die Lotterie der Sparkassen großer Beliebtheit. Und das nicht ohne Grund, denn hier gibt es nur Gewinner. Von jedem Los gehen 25 Cent an gemeinnützige, karitative und soziale Projekte in Berlin. Je mehr Lose Berlinerinnen und Berliner kaufen, desto mehr Projekte können unterstützt werden. Helfen Sie mit!
Wir, als Ihre Sparkasse, verwenden Cookies, die unbedingt erforderlich sind, um Ihnen unsere Website zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie Ihre Zustimmung erteilen, verwenden wir zusätzliche Cookies, um zum Zwecke der Statistik (z.B. Reichweitenmessung) und des Marketings (wie z.B. Anzeige personalisierter Inhalte) Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website zu verarbeiten. Hierzu erhalten wir teilweise von Google weitere Daten. Weiterhin ordnen wir Besucher über Cookies bestimmten Zielgruppen zu und übermitteln diese für Werbekampagnen an Google. Detaillierte Informationen zu diesen Cookies finden Sie in unserer Erklärung zum Datenschutz. Ihre Zustimmung ist freiwillig und für die Nutzung der Website nicht notwendig. Durch Klick auf „Einstellungen anpassen“, können Sie im Einzelnen bestimmen, welche zusätzlichen Cookies wir auf der Grundlage Ihrer Zustimmung verwenden dürfen. Sie können auch allen zusätzlichen Cookies gleichzeitig zustimmen, indem Sie auf “Zustimmen“ klicken. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit über den Link „Cookie-Einstellungen anpassen“ unten auf jeder Seite widerrufen oder Ihre Cookie-Einstellungen dort ändern. Klicken Sie auf „Ablehnen“, werden keine zusätzlichen Cookies gesetzt.