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Nachhaltigkeit ist ein seit Jahren stetig zunehmender Trend, der sich auch in rasant wachsenden nachhaltigen Geldanlagen äußert.

Nachhaltigkeit: Modetrend oder langfristiges Umdenken?

Nachhaltigkeit ist der Begriff der letzten Jahre. Neben nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen stehen auch Möglichkeiten nachhaltiger Geldanlagen hoch im Kurs. Aber wie kam es zu diesem Prozess? Handelt es sich dabei nur um einen kurzfristigen Nachhaltigkeit-Trend oder um eine nachhaltige Entwicklung, der ein langfristiges Umdenken zugrunde liegt? Wie können Einzelpersonen mit Ihrer Geldanlage Einfluss auf einen langfristigen Wandel der Gesellschaft nehmen?

Nachhaltigkeit findet Nachfrage

Der Klimawandel ist allgegenwärtig präsent, und inzwischen sind seine Folgen auch für uns in Deutschland spürbar. Umweltveränderungen, Auswirkungen auf Flora und Fauna, Überschwemmungen, Dürren – das sind Phänomene, die inzwischen unser Leben beeinflussen. Weltweit verschärfen Umweltveränderungen bestehende soziale Verwerfungen oder rufen neue hervor. Hunger, Armut, fehlender Zugang zu wichtigen Ressourcen, Zwangsarbeit, Konflikte und Ausbeutung, etwa in Form von Kinderarbeit, sind zentrale Aspekte des Begriffs Nachhaltigkeit.

Nachhaltiges Leben, nachhaltige Produkte, nachhaltiger Tourismus, nachhaltige Ernährung, nachhaltiger Konsum – all diese Aspekte sind bei Verbrauchern angesichts der ungewissen Situation gefragt wie nie zuvor. Die Vereinten Nationen haben sich bereits im Jahr 2015 mit der „Agenda 2030“ insgesamt 17 globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung verschrieben, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte umfassen. Die Fridays-for-Future-Bewegung und die dominante Rolle des Klimawandels im politischen Zeitgeschehen sind augenfällige Belege dafür, dass Nachhaltigkeit ein Trend ist, der weite Teile einer gesamten Generation über nationale Grenzen hinaus erfasst hat.  

Die Entwicklung erscheint zukunftsträchtig, ist es doch vor allem die junge Generation, die das Bedürfnis nach einer nachhaltigen Lebensführung und damit nach nachhaltigen Produkten steigen lässt. Aber auch die ältere Generation hat längst erkannt, dass es von ihrem Handeln abhängt, ob ihre Kinder und Enkel eine lebenswerte Welt vorfinden werden. Daher besteht nicht nur bei institutionellen Investoren, sondern zunehmend auch bei vielen Privatanlegern der Wunsch, ihr Geld nicht einfach nur anzulegen, sondern damit sinnvolle und sinnstiftende nachhaltige Projekte zu finanzieren.

Was macht Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung aus?

Im Zuge der gestiegenen Nachfrage haben auch Unternehmen die Zeichen der Zeit längst erkannt; sie rücken Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend in den Fokus ihres Wirtschaftens  und ihrer Außenkommunikation. Einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen, ist dabei längst nicht alles, was ein Unternehmen zu beachten hat. Vielmehr steht die umfassende Befolgung der sogenannten ESG-Kriterien im Mittelpunkt. Diese sehen neben der ökologischen Dimension auch eine ökonomische und eine soziale Dimension nachhaltigen Handelns vor.

Der ESG-Ansatz umfasst die folgenden Verantwortungsbereiche:

  • Environment (Umwelt): Respekt- und rücksichtsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen, Klimaschutz und Erhalt von Ökosystemen, Reduzierung von Emissionen und Steigerung der Energieeffizienz
  • Social (Soziales): Einhaltung der Menschenrechte, Etablierung und Sicherstellung von Sozialstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette und bei sämtlichen Zuliefererunternehmen im In- und Ausland, Förderung von Arbeitssicherheit, Mitarbeitern und Kundengesundheit, gesellschaftliches Engagement im Sinne einer Corporate Social Responsibility
  • Governance (Unternehmensführung): Festlegung und Befolgung von Verhaltensrichtlinien, Risiko- und Reputationsmanagement, transparente Kommunikation und Berichterstattung
     

Wie passen Geldanlagen und Nachhaltigkeit zusammen?

Bislang haben nach den Ergebnissen einer Umfrage im April 2019 im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken (DBD) immerhin 32 Prozent der Deutschen bereits von nachhaltigen Geldanlagen gehört. Nur die Hälfte dieser Personen wusste allerdings, was genau unter nachhaltigen Geldanlagen zu verstehen ist.

Unter dem Überbegriff „Nachhaltigkeit“ zusammenzufassende Finanzprodukte können viele verschiedene Bezeichnungen tragen, so beispielsweise:

  • Ethisches Investment
  • Ethische Geldanlage
  • Social Responsible Investment
  • Sustainable Investment
  • Green Money

Bei den meisten derartigen Investments handelt es sich allerdings nach genauerer Definition nicht um nachhaltige Geldanlagen (NG), sondern vielmehr um verantwortliche Investments (VI). Bei verantwortlichen Investments werden Nachhaltigkeitskriterien lediglich auf Unternehmensebene festgelegt und müssen nicht den ESG-Nachhaltigkeitskriterien genügen.

Eine nachhaltige Geldanlage ergänzt per Definition die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Aspekte (ESG-Kriterien). Nachhaltigkeitskriterien werden in den entsprechenden Fondsdokumenten auf Produktebene ausgewiesen.

Jeder Anleger hat die Möglichkeit, Einfluss auf die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen auszuüben. Konsumenten erhalten zunehmend die Wahl, sich für den Kauf von Produkten nachhaltig wirtschaftender Unternehmen entscheiden zu können, und das treibt eine gesamtgesellschaftliche Entwicklungsspirale zugunsten nachhaltiger Wirtschafts- und Konsumgewohnheiten an.

Nachhaltigkeit in der Geldanlage: Trend mit langfristigem Potenzial

Wer sich für eine nachhaltige Kapitalanlage entscheidet, will sich sicher sein, dass sein Geld in Bereiche investiert wird, in denen die ESG-Kriterien nach bestem Wissen und Gewissen eingehalten werden. Nach einer Umfrage von NN Investment Partners (NN IP) aus dem Jahr 2019 empfinden es 64 Prozent der Anleger als schwierig einzuschätzen, wie „grün“ ein Anlageprodukt wirklich ist. Das Misstrauen, dass sich hinter dem ein oder anderen als nachhaltig deklarierten Fonds bloßes Greenwashing verbirgt, ist durchaus vorhanden.

Als Greenwashing (deutsch: „Grünwaschen“) bezeichnet man PR-Methoden, die gezielt dafür eingesetzt werden, einer Organisation ein verantwortungsbewusstes und umweltfreundliches Image zu verleihen, obwohl dies in Realität nicht dem Handeln der jeweiligen Organisation entspricht.

Ab 2021 sollen Nachhaltigkeitsrisiken systematisch mit Aufsichtsinstrumenten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erfasst und bei Risikoüberlegungen in der Finanzbranche adressiert werden. Bereits im Dezember 2019 veröffentlichte die BaFin das „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“. Die Deka-Gruppe beispielsweise stellt mit ihren transparenten Nachhaltigkeitsratings allerdings bereits seit Langem sicher, dass ihre nachhaltigen Anlageprodukte solchen Unternehmen zugutekommen, die nach sozialen sowie Umwelt- und Corporate-Governance-Kriterien hohe Bewertungen erreichen.

Das Potenzial bei privaten Anlegern ist trotz des ausbaufähigen Bekanntheitsgrades von nachhaltigen Geldanlagen hoch: 14 Prozent der im Auftrag des BDB Befragten gaben an, sich eine Investition in nachhaltige Finanzanlagen gut oder sehr gut vorstellen zu können. Als größtes Hemmnis für eine Investition nannten die Befragten einen Mangel an Wissen über nachhaltige Geldanlagen.

Geldanlagen auf klarem Kurs in Richtung Nachhaltigkeit

Das Gesamtvolumen nachhaltiger Geldanlagen liegt nach dem „Marktbericht 2020“ des FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) in Deutschland Ende 2019 bereits bei 269,3 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Seit Beginn der Datenerhebung durch das FNG im Jahr 2005 hat sich die Summe der nachhaltigen Geldanlagen somit um den Faktor 35 vervielfacht.

Legte das verwaltete Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland im einjährigen Zeitraum von 2017 bis 2018 von 30,1 auf 44,7 Milliarden Euro zu, wartete das Jahr 2019 mit einem weiteren Rekord auf: Vom „Greta-Effekt“ in der Geldanlage ist die Rede, auf ganze 63,2 Milliarden Euro stieg das hierzulande in nachhaltigen Investmentfonds verwaltete Vermögen an – ein Zuwachs von 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachhaltige Fonds und Mandate nehmen damit inzwischen einen Anteil von 5,4 Prozent vom Gesamtmarkt ein, ein Plus von 0,9 Prozent seit 2018.

Nachhaltiges Investieren liegt daher inzwischen längst bei allen Anlegergruppen hoch im Kurs. Größter Treiber des Wachstums nachhaltiger Kapitalanlagen sind zwar noch immer institutionelle Investoren, doch gerade bei individuellen, privaten Investoren ist der Zuwachs erheblich – um ganze 96 Prozent nahm das Volumen privater Investitionen im Vergleich zum Vorjahr zu. Private Anleger machen damit bereits 11 Prozent des Gesamtvolumens aus.

Der Trend kontinuierlichen Wachstums setzt sich damit weiter fort. Das ist wenig verwunderlich, müssen Anleger bei nachhaltigen Investments doch weder auf Rendite noch auf Flexibilität  oder Sicherheit verzichten.

Voraussichtlich im dritten Quartal 2020 wird zudem eine gesetzliche Änderung erwartet, die unter anderem die verpflichtende Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen im Kundenberatungsgespräch vorsieht. Da der häufigste Hinderungsgrund zur Investition in nachhaltige Anlagen bei privaten Anlegern bisher die mangelnde Beratung war, ist hier ein deutlicher Schub zu erwarten. Die Aussichten für eine zukunftsweisende und verantwortungsvolle Geldanlage sind also hervorragend.

Mit der Berliner Sparkasse in Nachhaltigkeit investieren

Wir laden Sie ein: Vereinbaren Sie gleich einen Termin mit Ihrem persönlichen Berater, Ihrem Experten für die nachhaltigen Anlagemöglichkeiten der Berliner Sparkasse.
Interessieren Sie sich für nachhaltige Anlagemöglichkeiten, gibt es bereits heute zahlreiche Investitionsmöglichkeiten, die die ESG-Kriterien erfüllen. Für Ihre individuellen Ziele und gemessen an Ihrer persönlichen Chance-Risiko-Neigung finden wir gemeinsam die passende nachhaltige Anlagemöglichkeit für Sie. Mit dieser Geldanlage investieren Sie in einen verantwortungsvolleren Umgang mit allen Ressourcen, erwirtschaften gleichzeitig nachhaltige Erträge und nutzen die aussichtsreichen Renditechancen der Kapitalmärkte.

Fazit: Nachhaltigkeit – Ein Trend, der gekommen ist, um zu bleiben

Nachhaltiges Investieren hat inzwischen sämtliche Anlegergruppen erfasst und wird weiterhin an Bedeutung gewinnen. Die Frage „Ist Nachhaltigkeit nur ein Trend von kurzer Dauer?“ muss man daher entschieden verneinen.

Es handelt sich beim Phänomen der Nachhaltigkeit nicht um eine kurzfristige Modeerscheinung, sondern um eine umfassende und anhaltende Entwicklung. Diese Entwicklung ist im Begriff, nicht nur unsere Lebensweise, sondern auch unser Verständnis des Begriffs „Geldanlage“ zu wandeln.

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