Foto: Christoph Schieder
Musik, Tanz und jede Menge Action auf der Bühne – selbsterklärend, dass Theater- und Opernhäuser viele Kinder faszinieren. Die Berliner Sparkasse unterstützt seit vielen Jahren die Kunst- und Kulturszene der Hauptstadt. Besonders wichtig ist ihr dabei, dass auch schon Kinder und Jugendliche Zugang zu diesen Orten voller Magie und Fantasie finden, egal, aus welchem sozialen Umfeld sie stammen. Ein Partner für dieses kulturelle Engagement der Berliner Sparkasse ist die Komische Oper Berlin. Im zweiten Teil unserer Serie „Kleine Leute in der großen Stadt“ besuchen wir mit Sparki die Proben für die Kinderoper „Michael Endes ‘Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer‘“.
Ob auf der Bühne als Darsteller oder im Kinderchor oder vor der Bühne im Publikum - bei der Komischen Oper Berlin lernen Kinder auf kreative Weise, was das Erlebnis Musik bedeutet und entdecken neue Welten. Warum es wichtig ist, allen Kindern den Zugang zu dieser schönen Kunstform Musiktheater zu ermöglichen, darüber sprachen wir mit Mario Nötzel und Axel Baer bei ihrer Arbeit für die Michael-Ende-Kinderoper.
Warum Musik, Theater und Oper für Kinder wichtig sind
„Wir glauben, Kinder sind offen, sich vom Theater einfangen zu lassen. Es kann überwältigend auf sie wirken“, so die beiden Inspizienten, die für „alles verantwortlich sind, was sich auf der Bühne bewegt". Außerdem würde Theater einen großartigen Ausgleich zur Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft darstellen. Kino und Fernsehen könnten zur Reizüberflutung führen. Etwas live zu sehen sei außerdem sehr viel authentischer und näher am Zuschauer und seinen Emotionen.
Musik erleben und musikalische Begabung erkennen
„Man kann Kinder gar nicht früh genug mit Musik in Berührung bringen“, erklären die beiden Opernmitarbeiter. Außerdem biete die Proben- oder Workshop-Zeit für Kinder, die auch aktiv Theater spielen, eine ganz eigene, prägende Erfahrung. Kinder können sich in der Entstehungszeit ihres Schaffens mit anderen austauschen, entwickeln ein Wir-Gefühl und Stärke durch das gemeinsame Miteinander im Ensemble. Außerdem lernen die Kinder Verantwortung und Disziplin. Sie verinnerlichen, dass es bereits während des Probenprozesses und später bei den Aufführungen viele Regeln gibt, an die es sich zu halten gilt, und dass sie mit ihrer Rolle eine Aufgabe haben. Auch die Erfahrung des reinen Probenprozesses ist eine sehr wichtige: Kinder erfahren, dass nichts im Theater zufällig passiert und alles bis ins Detail erarbeitet und geprobt werden muss.
Sing Along: Gemeinsames Musikprojekt von Berliner Sparkasse und Komischer Oper Berlin
Um allen Kindern aus der Hauptstadt Berlin, egal welcher Herkunft, die Chance zu geben, eine Oper zu besuchen und sich selbst musikalisch auszuprobieren, engagieren sich die Berliner Sparkasse und die Komische Oper Berlin seit 2015 gemeinsam mit dem Musikprojekt „Berliner Sing Along“ für Grundschulkinder. Hunderte Kinder proben über mehrere Wochen in ihren Schulen verschiedene Musikstücke und treffen sich schließlich im großen Opernsaal zu einem gemeinsamen einzigartigen Konzert.
Kinder in der Oper: dankbares und ehrliches Publikum
Wenn ein Stück für Kinder gespielt wird, merkt man den Unterschied zu Erwachsenen-Stücken an der Stimmung im Saal, erzählt Axel Baer. „Es fühlt sich an wie ein Rockkonzert. Dennoch ist es auch bemerkenswert, dass Kinder sehr laut sind, wenn sie ins Haus kommen, es aber in bestimmten Momenten mucksmäuschenstill im Saal wird. ‚Jim Knopf‘ geht fast zwei Stunden, ist also kein kurzes Stück. Und trotzdem gibt es diese Momente voller Aufmerksamkeit, in denen die Kinder einfach nur gebannt zuschauen. Das zeigt: Die Kinder können die Konzentration halten. Es ist großartig, wenn man das erlebt und sie später nach einer Zugabe verlangen. Mit Kindern im Publikum macht das Arbeiten sehr viel Spaß“, erzählt er. Bei Kinderstücken sei der technische Aufwand meistens sehr groß. Bewegung, Beleuchtung oder wie beim Stück „Jim Knopf“ – eine dampfende Lok – „Klickt alles, wackelt alles, dampft alles! Alles, was sich bewegen kann, wird bewegt. Bei Kinderstücken geht immer die Post ab! Da sind wir im Regelfall sehr gefordert“, erzählen die beiden Inspizienten voller Begeisterung. Besonders positiv zu erwähnen sei, dass Kinderstücke in der Komischen Oper die gleiche Gewichtung wie große Stücke haben und man das am Opernhaus sehr ernst nehme. Der technische Aufwand und die Dauer der Probenzeit sind genauso wie bei einer Opernproduktion für Erwachsene.
Foto: Monika Rittershaus
Kinder auf der Bühne der Komischen Oper Berlin
„In Zeiten vor Corona waren die Kinder aus dem Chor vorher in der Schule. Das zeigte sich manchmal an ihrer Konzentration und Lautstärke während der Proben, die in die Abendstunden fielen und oftmals mehrere Stunden gingen. Aber das hat sich mit der Zeit positiv entwickelt, sodass die Kinder die Konzentration halten konnten“, berichtet Mario Nötzel. Als Inspizient trage man bei Kinderproben eine besonders hohe Verantwortung, was das Thema Sicherheit anginge. Deshalb müsse man öfter in riskanten Situationen durchgreifen. Wenn der Chor zum Beispiel neben dem Orchestergraben steht, der drei Meter tief ist, muss die Sicherheit gewahrt werden. „Wir müssen Gefahren vorher abschätzen können und gerade die Kinder dafür sensibilisieren“, erzählen beide Männer.
Foto Christoph Schieder: Einmal Bühnenstar sein. Die Inspizienten Mario Nötzel und Axel Baer begleiten Sparki hinter die Kulissen der Komischen Oper Berlin.
Musikalische Förderung und musikalisches Erleben für Kinder
Neben dem Kinderchor, der nicht nur in Kinderopern, sondern auch in „normalen“ Produktionen mitwirkt, gibt es Kinderkonzerte, Führungen hinter den Kulissen, Opernworkshops und den Jugendclub „Opernscouts“, eine Abteilung Musiktheaterpädagogik, die sich ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen befasst und noch vieles mehr, was Kinder in der Komischen Oper Berlin erwartet. Kinder, die sich für den Kinderchor interessieren, können sich über die Website der Komischen Oper informieren und die Leiterin des Kinderchores, Dagmar Fiebach, kontaktieren.
Die Komische Oper Berlin hat den Anspruch, ein Haus für alle Besucherinnen und Besucher zu sein, so steht es ja auch in ihrem Claim – Eine für alle! Ein Angebot für alle zu machen, ist auch der Anspruch der Berliner Sparkasse. Sie ist vor 200 Jahren als Sparkasse für alle Berlinerinnen und Berliner entstanden und bis heute ist es so. Beide „Berliner Institutionen“ erfüllen einen öffentlichen Auftrag – da liegt es ja fast schon auf der Hand, dass sie zusammengefunden haben.
Unser Opernhaus hat viele Fans und Gäste aus der ganzen Welt, aber mindestens so wichtig ist die langjährige Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. In der Corona-Krise hat es sich gezeigt, wie gut es ist, wenn man verlässliche Partner an seiner Seite hat. So haben wir mit der Berliner Sparkasse zum Beispiel ein Projekt zum Nähen von Community-Masken ins Leben gerufen, die dann auch in den Sparkassenfilialen eingesetzt wurden. Die Berliner Sparkasse hat auch auf die Rückerstattung von Eintrittsgeldern für entfallene Veranstaltungen verzichtet. Mit diesen Spenden konnten wir viele freie Künstlerinnen und Künstler unterstützen.
Herzstück ist das Mitsing-Projekt „Berliner Sing Along“, in dem wechselnde Berliner Schulen ein Lied-Programm einüben und im Großen Saal der Komischen Oper Berlin zur Aufführung bringen. Ersatzformat für das Sing Along in Corona-Zeiten war ein Mitmach-Video für Kinder, das hinter die Kulissen des Opernhauses führt. Außerdem wird jährlich eine „Leuchtturm-Oper“ gefördert, die unseren Fokus Vielfalt und Chancengleichheit besonders gut illustriert. Auch wird pro Jahr eine Kinderoper besonders unterstützt. Dazu kommen Buch- und CD-Projekte und die Förderung des Kinderchors sowie des Jugendclubs Opernscouts, der Jugendliche an die Oper heranführt. Und damit alle Kundinnen und Kunden der Berliner Sparkasse einen praktischen Nutzen aus der Kooperation haben, gibt es auf den Großteil der Vorstellungen einen Ticket-Rabatt von 5 Euro.
Mit allen Workshops, geförderten Opernaufführungen und unserem Sing Along für Berliner Grundschulen erreichen wir in jedem (normalen) Jahr mehr als 50.000 Besucherinnen und Besucher. Dabei sind nicht wenige, die sich vorher noch nie für Oper interessiert haben. Darüber freuen wir uns besonders.
Wir haben uns schon wieder etliche Opernaufführungen ausgesucht, die unseren Vielfalts-Gedanken besonders deutlich machen. Eine Hörbuch-CD wird entstehen, ein Liederbuch mit den größten Hits des Berliner Sing Along und als Trost für alle, die in Corona-Zeiten weiterhin auf das Sing Along verzichten müssen, werden wir uns wieder etwas Tolles ausdenken. Geplant sind aktuell Podcasts.
Die nähere Zukunft wird eine ziemliche Herausforderung: Es gibt ja nicht nur Corona, sondern auch die anstehende Sanierung des Opernhauses. Aber wir sehen das als Chance, Neues auszuprobieren und eins steht fest: Wir wollen auf jeden Fall zusammen weitermachen.
Kleine Leute in der großen Stadt: Die Serie der Berliner Sparkasse
Chancengleichheit für alle Kinder in Berlin: das ist ein Schwerpunkt des gesellschaftlichen Engagements der Berliner Sparkasse. Denn Kinder sind unsere Zukunft und die Zukunft von Berlin. Unsere Serie „Kleine Leute in der großen Stadt“ nimmt Sie mit auf eine Reise in die verschiedenen Lebenswelten von Kindern. Immer mit dabei ist Sparki, das Maskottchen der Berliner Sparkasse. Mit ihm erfahren Sie, warum das Engagement der Berliner Sparkasse für die Kinder unserer Stadt so wichtig ist.
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