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10 Jahre S-Queer. das Netzwerk für queere Menschen in der Berliner Sparkasse

S-Queer – das Netzwerk für queere Menschen bei der Berliner Sparkasse

Die Berliner Sparkasse bekennt sich zu Toleranz und Wertschätzung. Als einer der größten Arbeitgeberinnen Berlins respektiert sie Individualität und fördert Vielfalt in einer von gegenseitiger Akzeptanz geprägten Atmosphäre. Das 2013 gegründete Netzwerk S-Queer gibt der LGBTQ+ Community innerhalb der Belegschaft eine Stimme und trägt aktiv dazu bei, die Berliner Sparkasse diverser zu machen.  

Angst nehmen vor dem Outing

Es ist eine klassische Situation. Montagmorgen im Büro erzählen sich alle in der Kaffeeküche, was sie am Wochenende gemacht haben: Familienausflug, Kinobesuch mit dem Partner und so weiter. „Ich habe die ersten Jahre in der Bank von meinem Freund Micha erzählt“, bekennt Yvonne Lischeski, „obwohl der nie existiert hat.“ Die Spezialistin im Team Kundendaten bei der Berliner Sparkasse traute sich anfangs nicht, von ihrer lesbischen Beziehung zu erzählen, weil sie nicht wusste, wie die Reaktionen darauf ausfallen würden. „Das kostet Energie und hat zur Folge, dass man sich ein stückweit aus der kollegialen Gemeinschaft rauszieht. Das kann man auf Dauer nicht aushalten.“ Yvonne Lischeski gehört zu den Gründungsmitgliedern von „S-Queer“, dem Netzwerk der Berliner Sparkasse, das genau solche Situationen verhindern will. Hier finden alle Mitarbeitenden einen sicheren Hafen, die sich der LGBTQ+ Community zuschreiben.

Dr. Ulf Björner kennt diese Problematik, die seine Kollegin geschildert hat. „Das ist der Grund, warum ich bei S-Queer mitmache“, erklärt der Jurist, der bei der Berliner Sparkasse im Generationen- und Stiftungsmanagement arbeitet. „Ich möchte den Leuten die Angst nehmen vor einem Outing, nur weil sie deswegen Nachteile für ihre Karriere befürchten.“ Dies wäre nicht nur für die Betroffenen persönlich unangenehm, es hat sogar Folgen für die Produktivität: „Ein falsches Alibi aufrecht zu erhalten, kostet bis zu 20 Prozent der Arbeitsleistung – allein schon, weil man nicht motiviert ist, zur Arbeit zu gehen“, sagt Dr. Ulf Björner. „Genau das möchte S-Queer verhindern. Wir wollen, dass sich alle Menschen bei der Berliner Sparkasse wohlfühlen, ungeachtet ihrer sexuellen Ausrichtung. Wer hier unsicher ist oder sich Sorgen macht, kann sich jederzeit an uns wenden.“

 

Bewusstsein schaffen

Inzwischen besteht das S-Queer-Netzwerk aus 60 Personen, die sich für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und intergeschlechtliche Menschen bei der Berliner Sparkasse stark machen wollen. 2013 fing alles an mit einem Besuch auf dem Lesbisch-Schwulen Stadtfest am Nollendorfplatz in Berlin. „Ich war damals privat auf dem Festival unterwegs“, erinnert sich Martin Köpke aus dem Bereich Wertpapier-Compliance bei der Berliner Sparkasse. „Da waren schon die anderen Banken offiziell mit Ständen vertreten, nur die Berliner Sparkasse nicht. Daraufhin bin ich mit ein paar Unterstützenden an unseren Vorstand herangetreten.  Er hat unsere Initiative sehr begrüßt.“

Diskriminiert gefühlt hat sich Martin Köpke nie innerhalb der Bank, „aber ich habe immer mal Sprüche abbekommen aus dem Kollegenkreis, die auf meine Homosexualität abzielten“. Seine Motivation, S-Queer mitzugründen, lag auch darin, hier mehr Bewusstsein zu schaffen: „Wenn man als Unternehmen das Thema Diversity nach außen vertreten will, sollte man es auch intern vorleben.“

Gute Außenwirkung

Die Erfolgsbilanz von S-Queer kann sich jedenfalls sehen lassen. 2015 ist die Berliner Sparkasse dem Bündnis gegen Homophobie beigetreten als starkes Zeichen, dass diese Themen wirklich ernst genommen werden. Außerdem engagiert sich die Bank bei Vereinen und Institutionen der queeren Community und der Berliner Aidshilfe. „In diesem Jahr wollen wir das erste Mal zusammen mit der Berliner Aidshilfe mit einem Wagen am Berliner Christopher Street Day teilnehmen“, sagt Martin Köpke. „Auf die offizielle CSD-Teilnahme in Berlin sind wir richtig stolz.“ Dass das Engagement von S-Queer auch eine gute Außenwirkung hat, kann Martin Köpke nur unterstreichen: „Ich habe in letzter Zeit öfter gehört, dass sich Mitarbeitende bewusst für unsere Bank entschieden haben, weil es hier ein queeres Netzwerk gibt. Das ist für uns natürlich eine schöne Bestätigung.“

Im Gespräch mit Vertreter*innen des Netzwerkes S-Queer

Im Gespräch mit dem Sprechendenkreis von S-Queer. Von links: Yvonne Lischeski, Martin Köpke und Dr. Ulf Björner

Netzwerk als Erfolgsgeschichte

Inzwischen ist S-Queer selbst Impulsgeber für andere Initiativen geworden. Sparkässler geben ihre Erfahrungen an andere Berliner Unternehmen weiter. Viel Zuspruch und Unterstützung gibt es auch aus der nicht-queeren Belegschaft. „Wenn wir das Standpersonal für das Motzstraßenfest organisieren , dann melden sich bei uns auch Kolleginnen und Kollegen, die nicht zu S-Queer gehören. Das freut uns natürlich sehr und beweist, dass unser Netzwerk eine Erfolgsgeschichte ist.“ 

Auch Yvonne Lischeski freut sich über das starke Netzwerk, das insgesamt ihren Alltag bereichert. „Der fachliche Austausch innerhalb von S-Queer funktioniert sehr gut. Wir helfen uns untereinander abteilungsübergreifend, aber das Wichtigste ist: Wir zeigen, dass wir hier genauso vielfältig sind wie Berlin – die Botschaft lautet auch nach außen: Hier seid ihr gut aufgehoben.“ Würde Yvonne Lischeski heute nochmal neu bei der Berliner Sparkasse anfangen, hätte sie sicherlich keine Vorbehalte mehr, von ihrer lesbischen Partnerschaft zu erzählen. Und das ist gut so.

Kontakt: s-queer@berliner-sparkasse.de

Die Berliner Sparkasse macht sich stark für eine vielfältige Gemeinschaft, Chancengerechtigkeit und Gleichstellung am Arbeitsplatz. 

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