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Finanzielle Bildung mit der Berliner Sparkasse

„Sich mit dem Thema Geld zu beschäftigen, trägt viel zum persönlichen Wohlbefinden bei.“

Finanzielle Allgemeinbildung ist nicht nur für Erwachsene essenziell. Der richtige Umgang mit Geld und das Wissen über Finanzen gehört zu den Kernkompetenzen, die jede und jeder bestenfalls in jungen Jahren erlernen sollte, um für eigene finanzielle Entscheidungen im Leben gut gerüstet zu sein. Die Berliner Sparkasse unterstützt die finanzielle Bildung aller Altersgruppen mit verschiedenen Angeboten.

Aber warum ist das Thema eigentlich so wichtig, gerade auch für die junge Generation? Wir haben nachgefragt bei Korina Dörr, Leiterin des Beratungsdienst Geld und Haushalt im Deutschen Sparkassen- und Giroverband. 

Frau Dörr, im Januar hat der Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage veröffentlicht, aus der sich ablesen lässt, dass eine gute Gelderziehung auch vom Einkommen der Eltern abhängt.

Korina Dörr: Grundsätzlich gilt, dass Eltern ihre Kinder auch beim Thema Finanzen bis weit ins Erwachsenenalter prägen. Basierend auf der Selbsteinschätzung der Eltern, können 57 Prozent der Kinder, deren Familien es finanziell gut geht, auch gut mit Geld umgehen. Auf der anderen Seite gilt dies nur für 30 Prozent der Kinder, die in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen aufwachsen.  

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Korina Dörr: Die Eltern bewerten in der Umfrage ihr eigenes Interesse an Geld- und Finanzthemen als auch ihr Finanzwissen deutlich geringer, je schlechter die eigene finanzielle Situation ist. Damit bekommen wiederum auch die Kinder weniger von ihren Eltern mit auf den Weg. Es fällt den Familien, denen es finanziell besser geht, in der Regel leichter, offen und positiv über Geld zu reden, während bei knappen Mitteln schnell Konflikte beim Thema Geld entstehen. Die Grundlagen für einen planvollen Umgang mit Geld werden in den Familien gelegt. Aber nicht in allen Familien ist die Gelderziehung gleich gut ausgeprägt. Deshalb geht es bei Finanzbildung auch um die Schaffung von Chancengerechtigkeit.  

Warum ist das frühe Erlernen so wichtig fürs spätere Leben?

Korina Dörr: Grundsätzlich gilt bei Geld und Finanzen das lebenslange Lernen. In jungen Jahren werden im Elternhaus meist intuitiv Verhalten und Einstellungen, aber auch Interesse und Verantwortung rund um das Thema Geld vermittelt. Später kommen dann sukzessive Wissen, Reflektion und Entscheidungsfähigkeit hinzu. Fehlt es an einzelnen Komponenten, gerät das Thema Geld und das Kümmern um die eigenen Finanzen zu einem Buch mit sieben Siegeln. Diesen Kreislauf wollen wir mit zielgruppengerechten Angeboten und Projekten zur Finanzbildung durchbrechen. 

Korina Dörr, Leiterin des Beratungsdienst Geld und Haushalt im Deutschen Sparkassen- und Giroverband

Korina Dörr, Leiterin des Beratungsdienst Geld und Haushalt im Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Foto: DSGV/Beratungsdienst Geld und Haushalt

Was können Berliner Eltern denn besser machen beim Thema Gelderziehung?

Korina Dörr: Innerhalb der Familie sollte eine Wertevermittlung stattfinden. Welche Vorstellungen habe ich denn, die ich meinen Kindern beim Thema Geld mitgeben will? Das wird in anderen Bereichen viel klarer besprochen, aber beim Geld bleibt es eher außen vor. Kinder nehmen wahr, wie Erwachsene mit Geld umgehen, also ob sie besonders sparsam sind oder ob das Geld bei bestimmten Dingen lockerer sitzt. Aber es wäre eben besser, den Kindern auch zu erklären, warum dieses Jahr keine lange Urlaubsreise stattfindet. Solche Gespräche können zudem dabei helfen, Geldentscheidungen selbst nochmal besser zu reflektieren. Für die Eltern oder überhaupt für Erwachsene ist es schließlich auch wichtig, sich klarzumachen, welche finanziellen Ziele sie verfolgen wollen. 

Wie lautet Ihr Tipp für Eltern in Berlin beim Thema Taschengeld?

Korina Dörr: Beim Taschengeld geht es darum, Kinder und Jugendliche an eine finanzielle Selbstständigkeit heranzuführen. Über das Taschengeld können sie frei verfügen, es sollte aber auch eine gewisse Rückkopplung stattfinden. Auch über die Taschengelddiskussion lassen sich Werte vermitteln. Wie verhalten wir uns als Eltern, wenn unser Kind nie mit dem Taschengeld auskommt? Anstatt dem einfach nachzugeben, bietet es sich an, ein Gespräch über Geld und Sparsamkeit zu führen. Ab einem gewissen Alter kann die Verantwortung steigen, dann bekommen Jugendliche neben dem normalen Taschengeld vielleicht noch ein Budget für Kleidung dazu. So kommen junge Menschen in das eigene Gestalten und lernen, auf größere Wünsche zu sparen. Das sind kleine Prozesse, aber die bereiten gut aufs spätere Erwachsenenleben vor.  

Taschengeld Ihrer Kinder: Das müssen Sie wissen

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Kinder müssen lernen, mit Geld verantwortungsbewusst umzugehen, daher ist Taschengeld wichtig. Das heißt aber nicht, dass sie sich alles kaufen können, was sie wollen. Die Geschäftsfähigkeit von Minderjährigen und die Verwendung von Taschengeld sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt.

Die Bundesregierung hat eine „Finanzbildungsstrategie“ angekündigt und damit die Bedeutung dieses Themas unterstrichen. Inwieweit spielt finanzielle Bildung für die Sparkassen eine Rolle?

Korina Dörr: Dieses Thema hat immer schon zu unserer DNA gehört, dieser Bildungsauftrag ist in vielen Sparkassengesetzen hinterlegt. In der Schule sollten auf jeden Fall die Grundlagen für eine ausreichend gute Finanzbildung geschaffen werden. Dazu haben wir schon 1975 den Sparkassen-SchulService ins Leben gerufen, um Finanzwissen in Schulen zu fördern. Aber auch später im Berufsleben, wenn größere Finanzentscheidungen anstehen, braucht es einen offenen Zugang zu Finanzwissen. Und genau dafür haben wir den Beratungsdienst Geld und Haushalt gegründet, um Menschen in die Lage zu versetzen, ihre eigene finanzielle Situation gut im Blick zu haben. Hierbei kann es sehr hilfreich sein, Zugang zu Informationen zu haben oder zum Beispiel ein Haushaltsbuch zu nutzen, das auch die Berliner Sparkasse zur Verfügung stellt, gedruckt oder in digitaler Form.  

Was können Sie Menschen in Berlin mit auf den Weg geben, denen es schwerfällt, sich mit dem Thema Geld näher zu beschäftigen?

Korina Dörr: Um die Scheu und den Widerstand für eine scheinbar komplexe Sache zu überwinden, hilft einfach anfangen. Es braucht nicht viel Zeit, im Grunde reicht eine Viertelstunde jede Woche, um genau draufzuschauen: Habe ich diese Woche zu viel ausgegeben oder ist gerade alles im Rahmen? Kann ich etwas beiseitelegen oder sogar etwas investieren? So eine Reflexion einzubauen in den Alltag, ist schon eine Menge wert. Wer sich darauf einlässt, kann schnell Erfolgserlebnisse sammeln.  

Das bewahrt einen im Zweifel davor, Chancen zu verpassen?

Korina Dörr: Ja, Lebensentscheidungen sind Finanzentscheidungen und Finanzentscheidungen sind Lebensentscheidungen. Wenn ich mich bei einem Hauskauf übernehme, kann mich das mein ganzes Leben lang belasten. Aber wenn ich irgendwann rückblickend feststelle, ich hätte mir eine Immobilie leisten können und habe es nicht gemacht, weil ich mich einfach nie richtig damit beschäftigt habe, kann mich das genauso belasten. Man sollte sich rechtzeitig kümmern und Wissen aufbauen, dann kann man sich ja immer noch dafür oder dagegen entscheiden, aber es gibt zumindest eine fundierte Grundlage für finanzielle Entscheidungen. Sich mit dem Thema Geld zu beschäftigen, trägt viel zum persönlichen Wohlbefinden bei. Es geht darum, die eigenen Finanzen zu steuern und ihnen nicht hinterherzulaufen. Wenn ich vorweggehe, folgt mir auch das Geld.

Berliner Sparkasse: Partner für finanzielle Bildung in Berlin

Fundiertes Wissen rund um Finanzen aber auch wirtschaftliches Allgemeinwissen ist für Schüler und Erwachsene gleichermaßen wichtig. Die Berliner Sparkasse stellt verschiedene Bildungsangebote für alle Altersklassen bereit. Sie informiert und berät im täglichen Umgang mit Geld, wie Sie mit Verschuldung umgehen, sich richtig versichern und Vermögen aufbauen können.

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