Mit dem Berufseinstieg nach dem Studium oder der Ausbildung steht auch die erste Gehaltsverhandlung an. Verhandelt wird hierbei immer das Bruttogehalt. Der Betrag, der am Schluss vom Einkommen übrigbleibt, fällt allerdings deutlich geringer aus – ein Umstand, den viele Berufsanfänger unterschätzen. Doch was hat es mit brutto und netto eigentlich auf sich? Und mit welchen Fixkosten müssen Sie rechnen?
Brutto und netto: Das ist der Unterschied
In Stellenanzeigen, Arbeitsverträgen und Jobinterviews ist meist vom Bruttogehalt die Rede. Gemeint ist damit das Gehalt vor Abzügen. Von dieser Summe werden:
Das geschieht automatisch über den Arbeitgeber, der Arbeitnehmer muss dafür gar nichts tun. Was am Ende übrig bleibt, nennt sich Nettogehalt.
Info: Der Solidaritätszuschlag wurde nach der deutschen Wiedervereinigung eingeführt. Er dient dazu, die Kosten der deutschen Einheit zu finanzieren. Grundsätzlich zahlt ihn jeder Steuerzahler in Deutschland. Seit Januar 2021 fällt der Solidaritätszuschlag für die meisten weg – weitere Infos dazu finden Sie hier.
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Der schöne Moment, wenn das erste Gehalt überwiesen wird ist meist nur von kurzer Dauer. Denn von dieser Summe müssen Sie sämtliche Fixkosten begleichen. Aber was zählt eigentlich alles dazu? Und wie hoch sollte der Anteil der Fixkosten im Vergleich zum Nettoeinkommen höchstens sein? Einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zufolge können Sie sich bei Ihren fixen Ausgaben an folgenden Richtwerten orientieren:
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Bezogen auf die gesamten Fixkosten wird ein Richtwert von 50 Prozent empfohlen. Bestenfalls sollte also nicht mehr als die Hälfte Ihres Nettogehalts für die monatlichen Ausgaben draufgehen. Angesichts der teils saftigen Mieten in Großstädten und Ballungszentren kann der Fixkosten-Anteil bei den dort ansässigen Bürgern aber durchaus rund 55 Prozent betragen.
Erstes Gehalt: Mit dem 3-Konten-Modell effizient haushalten
Neben den monatlichen Fixkosten für Miete, Strom, Dinge des Alltags gibt es natürlich weitere Ausgaben. So sind Ausgaben für Freizeit und Kultur, den Urlaub, Weiterbildung oder auch unvorhersehbare Ausgaben für die neue Waschmaschine oder kostspielige Autoreparatur nötig. Um mit seinem Gehalt effizient zu haushalten und die erforderlichen Beträge rechtzeitig zurückzulegen, bietet sich das sogenannte 3-Konten-Modell an. Das Grundprinzip: Jedes Konto ist für eine spezifische Ausgabenposition reserviert:
Natürlich sind die absoluten Ausgaben immer individuell und müssen dem individuellen Lebensstil angepasst werden. Daher lohnt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen und aufzuschreiben, wie viel man pro Monat genau ausgibt und in welchen Bereichen man welches Budget gebraucht wird. Anhand der Ergebnisse können Sie ganz leicht Ihre Kontenverteilung anpassen oder bestimmte Kostenpunkte ganz streichen. Weiter Tipps zum Haushaltsbuch finden Sie hier.
Podcast: Erstes Gehalt - mit diesen Tipps machst du alles richtig!
Was für ein wunderbares Gefühl, wenn das erste Gehalt auf dem Konto ist. Aber was sollte man am besten mit dem Geld anstellen? Sich etwas Schönes kaufen? Oder doch lieber sparen? In unserem Podcast erfährst du, wie du von Anfang an alles richtigmachen kannst.
Langfristiges Sparen: Vermögenswirksame Leistungen nutzen
In jedem Fall sollte für die Altersvorsorge gespart werden, denn die gesetzliche Rente wird sehr wahrscheinlich nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Hierfür sollten Sie idealerweise auch die sogenannten Vermögenswirksamen Leistungen (VL) nutzen, sofern Ihr Arbeitgeber Ihnen diese freiwillig oder nach Tarifvertrag gewährt. VL sind eine Möglichkeit, die eigenen Sparleistungen durch den Arbeitgeber bezuschussen zu lassen. Diese Finanzhilfe kann bis zu 40 Euro monatlich betragen und in verschiedene neue oder bereits vorhandene Verträge fließen, etwa in einen Fondssparplan oder einen Bausparvertrag.
Fazit
Gerade beim Berufseinstieg ist es wichtig, einen Überblick seiner Einnahmen und Ausgaben zu gewinnen. So behält man die Kontrolle über seine Finanzen und kann sich einen konkreten Plan erstellen, um Geld für Notfälle zurück zu legen und um langfristigen Sparziele zu erreichen.
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Wie spare ich richtig?
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