Julika Tomalik (12) ist im Ringen zweifache Berliner Meisterin. Ohne das 2011 vom Landessportbund und dem Senat aufgelegte und von der Berliner Sparkasse unterstützte Programm „Berlin hat Talent“ wäre sie nicht in dieser Sportart gelandet – und auch nicht im Verein SV Luftfahrt. Die Initiative, die Berliner Kindern nachhaltig Lust auf Sport machen soll, gilt inzwischen als Leuchtturm-Projekt.
Sie fiel den Trainern sofort auf. „Julika hat Biss, Spaß am Kämpfen und gute koordinative Anlagen“, sagt Marco Mütze. „Das war gleich zu sehen.“ Mütze ist der Berliner Landestrainer im Ringen. Und Ringen war eine von knapp einem Dutzend Sportarten, die an jenem Samstag im Jahr 2017 in einer Turnhalle in Berlin-Treptow den zur Talentiade eingeladenen Drittklässlern präsentiert wurden. „Ich konnte dort in vieles reinschnuppern“, erzählt Julika Tomalik. „Leichtathletik, Basketball, Handball, Rudern, Boxen und noch einige mehr.“ Ringen? „Kannte ich vorher gar nicht“, sagt die heute 12-Jährige. „Aber es hat mir vom ersten Moment an sofort Spaß gemacht.“
Die aufgeweckte Schülerin, die als Kind zuvor schon Akrobatik, Judo und Trampolinspringen ausprobiert hatte, fand von einem Moment auf den anderen ihren Sport – und ist inzwischen zweifache Berliner Meisterin im Ringen. Ohne die 2011 vom Landessportbund (LSB) Berlin und dem Senat gestartete Initiative BERLIN HAT TALENT hätte sie wie so viele Kinder in Berlin nicht den Weg in einen Sportverein gefunden. Das Modell, das mittlerweile mehr als 65 000 Berliner Schulkinder durchlaufen haben, gilt als Leuchtturm-Projekt mit bundesweiter Strahlkraft. Kinder der 3. Klassen unterziehen sich in ganz Berlin dem Deutschen Motorik-Test (DMT) und werden dabei durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Koordination und Beweglichkeit geprüft. Die Schülerinnen und Schüler, die beim Test am besten abschneiden, erhalten eine Einladung zu einer Talentiade, einem Hallen-Sportfest in ihrem Bezirk, wo sie binnen weniger Stunden vor den Augen der Landes- und Vereinstrainer etliche Sportarten kennenlernen.
Das Ziel ist klar. „Wir wollen mit der Initiative möglichst viele Kinder in Bewegung bringen und für den Sport begeistern“, sagt Janine Gegusch, die Referatsleiterin BERLIN HAT TALENT des LSB. Das gelingt seit Jahren sehr gut – auch weil kompetente Förderer wie die Berliner Sparkasse die Initiative fördern, wie Janine Gegusch lobend anmerkt: „Dieses Programm wäre auf so breiter Basis und in dieser Nachhaltigkeit ohne die Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit mit den Senatsverwaltungen Bildung, Jugend und Familie (BJF) und der Senatsverwaltung für Inneres und Sport (InnDS) sowie unseren Partner, der Berliner Sparkasse und der AOK Nordost, nicht möglich.“
Auch Julika und Mama Heidi sind von BERLIN HAT TALENT angetan. „Es sollten wirklich alle Schulen mitmachen, dieses Projekt ist großartig“, sagt Julika, und ihre Mama pflichtet ihr bei: „Die Talentiade ist eine tolle Sache. Selbst wenn es am Ende nicht Richtung Leistungssport geht – wichtig ist, dass die Kinder den Spaß am Bewegen entdecken. Dass sie an einem Tag und an einem Ort so viele Sportarten ausprobieren können, ist ein geniales Konzept. Man entdeckt Sportarten, die man gar nicht auf dem Schirm hatte.“ So wie Julika, die bei der Talentiade gebannt die Demonstration einiger Ringerinnen des SV Luftfahrt Ringen verfolgte und wenig später dem Verein beitrat.
Inzwischen hat sie sogar in der eigenen Familie einen Nachahmer gefunden. Zwillingsbruder Jannes kam über sie zum Ringen und ist mittlerweile ebenfalls Berliner Meister in seiner Altersklasse. Wie seine Schwester ist er beim SV Luftfahrt Ringen gelandet, der etwa 350 Mitglieder zählt und eine sehr starke Jugendabteilung hat. „Unsere Sportart findet in der Öffentlichkeit kaum statt“, sagt Landestrainer Mütze. „Umso wichtiger ist, dass wir über ein so tolles Format wie BERLIN HAT TALENT und die Talentiade Nachwuchs sichten und für uns gewinnen können.“ Für den 43-Jährigen ist Ringen „ein sehr fairer Sport, der viele Elemente vereint und so direkt ist wie kaum ein anderer. Zwischen dir und dem Gegner ist kein Ball, kein Netz, kein Handschuh.“
Auch Julika fasziniert der Mix, der beim Ringen gefragt ist. „Ich brauche von allem etwas“, sagt sie. „Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Taktik.“ Vor Corona trainierte sie montags, mittwochs und freitags jeweils für zwei Stunden. An einem oder zwei Wochenenden im Monat standen Wettkämpfe an, auch ins Ausland – nach Polen – ging es schon. „Wenn ich mal das Training ausgelassen habe, was wirklich ganz selten vorkam, dann weil Hausaufgaben zu erledigen waren oder eine Klassenarbeit anstand“, sagt sie. Ihre Spezialität ist der Beinangriff – und das Lampenfieber vor Wettkämpfen ist seit dem ersten Turnier nicht kleiner geworden. „Ich bin sehr aufgeregt, wenn’s los geht“, sagt Julika und lacht. „Ich glaube, dagegen gibt es kein Rezept.“ Muss es auch nicht, wie Landestrainer Mütze findet: „Auch Olympia-Teilnehmer sind vor Wettkämpfen nervös, das ist normal. Wichtig ist, dass Julika lernt, dass es um Geduld, einen langen Atem und einen langfristigen Aufbau geht.“
In Zeiten des Lockdowns hat die beim SV Luftfahrt von André Ziller trainierte Julika ein Grundlagen-Programm für zu Hause mitbekommen. „Ein kleines bisschen“, gesteht sie, „bin ich doch eingerostet.“ Wenn sie wieder in die Halle darf, hat sie einen Wunsch, den sie mit einem Schmunzeln vorträgt: „Ich hoffe, dass es die Trainer dann erstmal ruhig angehen lassen.“ Ohne Bewegung geht es freilich auch in Pandemie-Zeiten nicht: Julika und Jannes haben sich für zu Hause ein Indoor-Trampolin zugelegt. So bleiben sie in Form – und wollen bald auch im Ringen den nächsten Sprung machen.
Die Förderung des sportlichen Nachwuchses in Berlin liegt der Berliner Sparkasse seit vielen Jahren am Herzen. Deswegen zeigt sie Engagement für Sportvereine im Kiez, unterstützt die Talentsuche an Berliner Schulen und engagiert sich für die Spitzensportler von Morgen an den Berliner Eliteschulen des Sports.
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