Foto: Kiezbündnis am Kreuzberg e.V.
Das Berliner „Kiezbündnis am Kreuzberg“ bringt Menschen zusammen und veranstaltet seit 2001 die „Kiezwoche“ mit weiteren Kreuzberger Initiativen.
Die „Rote Kapelle“, eine wichtige Widerstandsgruppe während der NS-Zeit, gehört auch zur Geschichte von Berlin-Kreuzberg. Wichtige Mitglieder wie etwa Ursula Goetze wohnten hier. In der Hornstraße 3 erinnert eine Gedenktafel an die 1943 von den Nazis ermordete Widerstandskämpferin. Der Verein Kiezbündnis am Kreuzberg möchte an genau solche historischen Persönlichkeiten erinnern, denn „davon sollten alle wissen, die hier jetzt wohnen“, wie Michael Sommer betont.
Der Soziologe, der schon seit mehr als 40 Jahren in Berlin lebt, möchte über das Kiezbündnis „unterschiedliche Menschen zusammenbringen, um ihnen die kulturelle Vielfalt nahezubringen“. Dieses Anliegen setzt der Verein in beeindruckender Weise mit der „Kiezwoche am Kreuzberg“ um, die seit über zwanzig Jahren Ende August / Anfang September stattfindet. Neun Tage lang finden täglich bis zu vier Veranstaltungen statt, vom historischen Spaziergang über Lesungen bis hin zu Konzerten und Vorträgen. „Wir wollen mit der Kiezwoche ein kreatives Miteinander schaffen. Alles, was hier im Kiez Programm hat, binden wir ein“, erklärt Brigitte Miesen, die im Verein die Rolle der Koordinatorin für die Kiezwoche übernommen hat. „Es geht uns um die Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts, damit sich Anwohnerinnen und Anwohner eine Woche lang austauschen können.“
Kiezraum auf dem Dragoner-Areal
Der Verein konzentriert sich auf das Gebiet zwischen Landwehrkanal, Mehringdamm und dem Park am Gleisdreieck, hat sich aber auch mit Initiativen aus den angrenzenden Kiezen vernetzt. Das Ziel liegt in der „Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts“. Ein wichtiges Projekt dafür ist auch der „Kiezratschlag“. Jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr lädt der Verein zu einem offenen Austausch ein. Als fester Ort dient inzwischen der Kiezraum auf dem Dragoner-Areal (Mehringdamm 20–28), eine extra für „Nachbarschaft und Initiativarbeit“ geschaffene Institution in Berlin-Kreuzberg, die in dieser Form seit 2021 existiert.„Früher sind wir von Kneipe zu Kneipe gezogen“, erinnert sich Allan Boyles, Vorstand vom Kiezbündnis am Kreuzberg. „Jetzt haben wir endlich einen festen Raum für den Kiezratschlag. In der Regel bringen wir hier Leute zusammen, die sich dann gegenseitig unterstützen können. Wir erleben immer wieder, dass Menschen aus dem Kiez häufig alleine sind mit ihren Sorgen. Gentrifizierung und Mietverdrängung gehören zu den wichtigsten Themen bei unseren Treffen. Umso schöner ist es, zu erleben, dass es den Menschen etwas bringt, sich bei uns auszutauschen.“
Engagement für die Stadt
Das Kiezbündnis am Kreuzberg zeigt einmal mehr, wieviel eine Initiative bewegen kann, die von ein paar engagierten Menschen getragen wird, die gemeinsam einen wichtigen Beitrag leisten. Erwähnt sei an dieser Stelle auch das Gründungsmitglied und Kreuzberger Urgestein Jürgen Enkemann, der mit seinem Kiezmagazin „Kreuzberger Horn“ wertvolle Arbeit leistet. Einige Ausgaben dieses Kultmagazins sind online abrufbar .Was die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder vom Kiezbündnis antreibt, ist nicht zuletzt der große Zuspruch, den sie immer wieder bekommen. „Du gehst durch dein Viertel und wirst auf der Straße angesprochen mit den Worten ‚Ihr macht eine tolle Arbeit!‘ Das bewegt etwas in einem“, sagt Brigitte Miesen, die im Verein die Koordinatorin der jährlich stattfindenden Kiezwoche ist. In diesem Jahr gab es 23 Veranstaltungen in 9 Tagen. „Die zwei, drei Monate vor der Kiezwoche haben wir schon sehr viel Arbeit. Das spannende dabei ist auch, so ein großes Projekt umzusetzen, ohne dass wir Geld in der Hand haben.“Umso wichtiger sind Spenden, die der Verein bekommt, zum Beispiel von der Berliner Sparkasse, die einen Beamer gestiftet hat: „Da ist mir wirklich das Herz aufgegangen!“, so Brigitte Miesen. „Der erste Einsatz war am Anfang der Kiezwoche dieses Jahr, wo wir einen Dokumentarfilm über die Rote Kapelle gezeigt haben. 80 Menschen waren da. Wir hatten die Möglichkeit, den Menschen kostenlos so ein Kinoerlebnis zu bieten. Das hat mich wirklich glücklich gemacht.“
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