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So viel kostet der wohlverdiente Ruhestand

Dafür brauchen Berliner Geld im Alter

Was im Ruhestand günstiger wird, und was teurer

Wo stehen wir mit der Rente?

Laut Deutscher Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Berliner Neurente 2022 für Frauen in Ost-Berlin etwa 1.065 Euro, für West Berlinerinnen sogar nur 741 Euro. Ost-Berliner Männer erhalten hingegen im Schnitt 1.249 Euro, West-Berliner nur 1.179 Euro. Für viele liegt die Realität wegen geringerer Einkünfte oder kürzerer Beitragszeiten sogar noch weit unter diesem Durchschnittswert. Da heißt es entweder, sich im Alter stark einzuschränken oder noch etwas dazuverdienen zu müssen.

Nach den nun vor­lie­gen­den Daten des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes und der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung Bund steigt die Rente zum 1. Juli 2023 in West­deutsch­land um 4,39 Prozent und in den neuen Län­dern um 5,86 Prozent. Damit gelte in West und Ost erst­mals ein gleich hoher ak­tu­el­ler Ren­ten­wert, so das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Sehr viele Berliner sorgen sich um ihren Lebensstandard im Ruhestand. Einerseits, weil das Rentenniveau bis 2030 auf 43 Prozent abgesenkt wird, um die Rente weiterhin finanzieren zu können. Andererseits, weil das Geld heute länger reichen muss als früher. Ein Blick auf die demographische Entwicklung in Deutschland zeigt: Mehr als die Hälfte der heutigen Bundesbürger dürfte älter werden als 90 Jahre. Keine Frage: Private Altersvorsorge wird immer wichtiger.

Wie viel Geld brauchen Sie zum Leben?

Haben Sie schon einmal überlegt, wofür Sie im Alter Geld benötigen und wie viel Sie monatlich für Ihren Haushalt brauchen? Daraus ergibt sich, wie viel Sie heute sparen müssen, um Ihren Finanzbedarf im Alter zu decken.

Viele Faktoren spielen eine Rolle: Wie viel verdienen Sie? Wie viel Zeit haben Sie noch bis zum Ruhestandsbeginn? Wie entwickelt sich die Inflation? Können Sie Abstriche machen oder wollen Sie mit Ihrem Vermögen auch in Rente noch die gleiche Kaufkraft haben wie jetzt?

Lebt man im Alter wirklich 30 Prozent billiger?

Die gute Nachricht: Die meisten kommen im Ruhestand mit weniger Geld aus, als sie zum Ende ihres Berufslebens zur Verfügung hatten. Aber es kommen auch neue Ausgaben hinzu.

70 Prozent des letzten Nettogehalts galten lange Zeit als ausreichend für das Alter. Wenn Sie als Rentner Ihr Leben etwas unternehmungslustiger und konsum- oder reisefreudiger gestalten wollen, sollten Sie mit einem Wert zwischen 80 bis 85 Prozent kalkulieren. Besonders zu Beginn der Rente nutzen viele die Zeit, um mobil und aktiv zu sein oder um sich fortzubilden. All das kostet.

Welche Ausgaben sinken, welche steigen?

Wer es sich leisten kann, steckt in der Berufsphase oft viel Geld in seinen Lebensstandard: in die Raten für die Eigenheimfinanzierung zum Beispiel oder in die Unterkunfts- und Ausbildungskosten der Kinder. Im Ruhestand fallen diese Posten meist weg. Sie müssen auch nicht mehr in die gesetzliche Rentenkasse, eine Lebensversicherung oder die Rürüp-Rente einzahlen und haben keine Fahrtkosten mehr für Ihren Arbeitsweg.

Mobilität und Aktivität

Vielleicht entfällt mit dem Arbeitsweg aber auch der Dienstwagen oder die von Ihrem Arbeitgeber bislang bezahlte BVG-Fahrkarte. Dann müssen Sie sich selbst um das Ticket kümmern oder ein eigenes Auto anschaffen, um auch in Rente mobil zu bleiben. Und Rentner zahlen meist mehr für Dienstleistungen wie Bringdienste oder Putzhilfen.

Auch neue Hobbies und vermehrte Unternehmungen schlagen extra zu Buche. Da eine aktive Freizeitgestaltung Geist und Körper fit hält, verzeichnen die etwa 2.000 Sportvereine in Berlin regen Zustrom. Die Anzahl der über 60-jährigen Mitglieder hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht.

Wohnen und Energiekosten

Mit steigendem Alter wächst die Bedeutung Ihres Zuhauses. Denn Sie verbringen dort schlicht mehr Zeit als Sie das im Berufsleben getan haben. Das bedeutet, dass Ihre Kosten für Strom und Gas steigen.

Viele investieren jetzt außerdem noch mal ins Eigenheim oder in die eigene Wohnung. Entweder, um die Spuren der jahrelangen Nutzung zu beseitigen und den Wert der Immobilie zu erhalten, oder um körperlichen Leistungseinschränkungen zu begegnen.

Eine bodentiefe Dusche oder ein gesamter barrierefreier Umbau sind ein oft unerwartet hoher Kostenfaktor. Oder Sie ziehen direkt um in eine altersgerechte Wohnung. Dann sind Sie voraussichtlich mit einer enorm gestiegenen Miete konfrontiert.

Medizinische Behandlung und Medikamente

Nicht selten nehmen mit dem Alter die gesundheitlichen Probleme zu. Rechnen Sie damit, dass sich Ihre Gesundheitsausgaben ab dem 80. Lebensjahr verdoppeln können.

Inflation

Schon richtig – die Geldentwertung ist zwar kein Ausgabeposten im engeren Sinne. Trotzdem dürfen Sie sie bei Ihren Überlegungen nicht vernachlässigen. Die sinkende Kaufkraft Ihrer Rente bedeutet, dass Ihnen eine enorme Versorgungslücke entstehen kann - auch wenn die kalkulierte Summe Ihrer gesetzlichen und privaten Altersvorsorge aus heutiger Sicht erst mal ausreichend klingt.

So wird etwa eine heute prognostizierte Rente von 1.000 Euro bei einer unterstellten Inflationsrate von 2 Prozent p. a. in 20 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 672,97 Euro haben!

Ein wichtiger Faktor bei der Altersvorsorge bleibt die Zeit. Notieren Sie möglichst bald, welche Kosten bei Ihnen im Alter monatlich anfallen werden. Vergleichen Sie die Summe mit Ihrer Renteninformation. Wie groß ist die Differenz zwischen Ihrer zu erwartenden Rente und dem, was Sie im Alltag brauchen?

Je früher Sie darüber Bescheid wissen, desto besser können Sie vorsorgen. Zum Beispiel erreichen Sie über einen Zeitraum von 30 Jahren mit kleineren Raten mehr als über einen Zeitraum von 10 Jahren mit größeren Raten.

Sprechen Sie bei allen Fragen rund um das Thema Altersvorsorge einfach einen unserer Berater an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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