Ob Fernseher, Computer oder Smartphone: Medien gehören heutzutage zum Leben von Kindern. Der richtige Umgang mit digitalen Medien muss jedoch gerade von den Jüngsten zuerst gelernt werden. Was Eltern über die Mediennutzung von Kindern wissen sollen und wie du deinen Nachwuchs dabei unterstützt, Medienkompetenz zu lernen, liest du in diesem Beitrag.
WhatsApp, TikTok, YouTube oder Netflix: Kinder chatten und gucken auf allen Kanälen. Mit der richtigen Medienkompetenz können Kinder digitale Endgeräte altersgerecht, verantwortungsvoll und kreativ nutzen. Eltern kommt hierbei eine bedeutsame Rolle zu: Es ist wichtig, dass sie die Mediennutzung von Kindern begleiten, anleiten und sich regelmäßig mit ihrem Nachwuchs darüber austauschen. Je jünger das Kind ist, desto sorgfältiger sollten die Inhalte von den Eltern ausgewählt werden und desto kürzer sollten die Zeiten ausfallen, in denen Kinder sich mit digitalen Medien beschäftigen.
Mediennutzung von Kindern: Regeln aufstellen und selbst Vorbild sein
In fast allen Familien werden – neben dem Fernseher – Tablet und Smartphone früher oder später zum Thema. Wie die meisten Erwachsenen gucken Kinder und Jugendliche gerne Serien, spielen Handy- oder Computerspiele und möchten Soziale Medien nutzen, um mit ihren Freunden zu kommunizieren. Dabei sind sie in der Regel nicht von selbst in der Lage, ihren Medienkonsum einzuteilen sowie die potenziellen Gefahren der digitalen Welt zu überblicken. Die Chancen und Risiken der Mediennutzung von Kindern abzuwägen und ihnen einen bewussten und gesunden Umgang mit modernen Medien nahezulegen, gehört daher zu deinen Aufgaben als Mutter oder Vater.
Welche Medien Kinder konsumieren dürfen und wie viel Bildschirmzeit ihnen eingeräumt wird, sollte in der Familie fest abgesprochen werden. An diese Vereinbarung sollten sich dann auch alle halten. Außerdem gilt: Kinder lernen viel durch Nachahmung. Sitzt du also andauernd vor Laptop oder Handy, möchte dein Nachwuchs dies meist genauso machen. Übernimm daher die Vorbildfunktion und lege deine mobilen Endgeräte in der Gegenwart von Kindern öfter beiseite. Verbringt stattdessen die Familienzeit möglichst bewusst und aktiv, etwa indem ihr gemeinsam etwas spielt, kocht oder in die Natur geht.
Ab welchem Alter ist die digitale Mediennutzung sinnvoll?Über die Frage, ab wann Kinder etwas auf dem Tablet oder im Fernsehen ansehen dürfen, gibt es unter Eltern häufig kontroverse Ansichten. Während die einen ihren Nachwuchs so lang wie möglich von Bildschirmen fernhalten, kommen andere Kinder schon von klein auf mit Bewegtbild-Medien in Berührung. Prinzipiell gilt: Den Zeitpunkt sowie das richtige Maß der Mediennutzung von kleinen Kindern müssen Eltern letztlich selbst bestimmen.
Unter Fachleuten wird viel Forschung zum Thema neue Medien und deren Nutzung durch Kinder betrieben. Die meisten Experten empfehlen: Je jünger das Kind, desto weniger Zeit sollte es vor dem Bildschirm verbringen. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sollten ihre Umwelt ganzheitlich und mit allen Sinnen wahrnehmen – so spielt das Greifen und Fühlen in dieser Entwicklungsphase eine große Rolle. Kinder unter einem Jahr können mit den bunten Bildschirmbildern somit wenig anfangen. Ihnen fehlt das Verständnis für die Bildhaftigkeit des Gesehenen, sodass Tablet und Co. in diesem Alter eher überreizen als anregen.
Mit zunehmendem Alter lernen Kinder allmählich, digitale und reale Inhalte zu unterscheiden. Ab etwa 2 bis 3 Jahren können sie kurze, kindgerechte Bildgeschichten begreifen. Ab einem Alter von 4 bis 5 Jahren können Medien gezielter genutzt werden, etwa für altersgerechte Lernspiele, Musik oder eine Zeichentrickserie. Wichtig ist, dass Eltern die Mediennutzung von Kindern in jungem Alter konstant begleiten, dabeibleiben und die Inhalte mit Bedacht auswählen. Zudem solltest du deinem Kind vielfältige Möglichkeiten bieten, wesentliche Erfahrungen in der realen Welt zu machen.
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Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen sollte darüber hinaus immer an konkrete Zeitvorgaben durch die Eltern gekoppelt sein. Eine allgemeingültige Regel hierfür gibt es nicht. Der Elternratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht"empfiehlt, die Dauer der Mediennutzung von Kindern nach Alter zu staffeln. Dabei gilt in puncto Medienkonsum für Vor- und Grundschulkinder pro Tag:
Ab einem Alter von 10 Jahren kann eine flexiblere Einteilung der Bildschirm- und Medienzeiten die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Umgang mit modernen Medien fördern. Kinder und Jugendliche können sich das zur Verfügung stehende Kontingent anhand folgender Richtwerte einteilen:
So kann dein Kind beispielsweise einmal einen längeren Film am Stück sehen, während am nächsten Tag gar nichts geguckt wird.
Sicheres Surfen für Kinder: Medienkompetenz fördern
Im Internet lauern viele Gefahren: Von Betrugsmaschen über Cybermobbing hin zu Straftätern, die speziell Kinder im Visier haben. Auch das Risiko, dass dein Kind beim Surfen auf nicht altersgerechte und verstörende Inhalte stößt, ist groß. Damit dein Kind sich sicher in der Online-Welt bewegt, solltest du frühzeitig daran arbeiten, seine Medienkompetenz zu fördern. Im Mittelpunkt hierbei stehen regelmäßige Gespräche: Kläre dein Kind über die potenziellen Risiken des Internets auf und unterstütze es dabei, ein Verständnis für angemessene Online-Verhaltensweisen zu entwickeln. Folgende Maßnahmen können zum Schutz deines Kindes bei der Mediennutzung beitragen:
Verbote bringen nichts – Autorin Katja Reim im Interview
Wie lässt sich die sinnvolle und sichere Mediennutzung von Kindern im Alltag leben? Wie können Eltern sicherstellen, dass ihr Nachwuchs nicht zu viel über sich im Internet preisgibt? Wie sich Kinder zu einem vernünftigen Umgang mit Tablet, Handy und Co. animieren lassen, haben wir eine Expertin gefragt: Die Journalistin und Autorin Katja Reim hat zu diesem wichtigen und spannenden Thema ein Buch geschrieben („Ab ins Netz?! Wie Kinder sicher in der digitalen Welt ankommen und Eltern dabei entspannt bleiben“). Sie berichtet über die Medienerziehung ihrer Tochter und über die Erfahrungen anderer Eltern.
Möglichst früh: Ich habe meiner Tochter zum Schuleintritt ein Tablet geschenkt, damit sie die neuen Medien mit mir zusammen entdeckt, bevor sie in die Pubertät kommt. Noch hört sie auf mich. Teenager finden Mamas Rat eher uncool. Die Zeit bis dahin will ich nutzen, um ihr möglichst viel Wissen zu vermitteln und auch Gefahren der Mediennutzung zu zeigen.
Zum Beispiel. Maria war anfangs traurig, weil ich keine Fotos von ihr auf meinem Blog veröffentliche. Ich habe ihr erklärt, dass Fotos im Internet verbreitet und mit Photoshop verändert werden können. Dass sie dort keine Kontrolle mehr über ihre Bilder hat. Wir haben dann Fotos von ihrer Puppe online gestellt und das durchgespielt. Das hat sie überzeugt.
Um zu zeigen, dass nicht jeder Kontakt vertrauenswürdig ist. Sie hat ein Mailkonto mit Fantasienamen. Ich habe ihr erklärt: „Wenn jemand ‚Hallo Maria‘ schreibt, weißt du, dass er dich kennt – sonst musst du vorsichtig sein!“ Dann habe ich ihr inkognito gemailt: „Hallo Fantasiename. Glückwunsch, Du hast beim Gewinnspiel einen Teddy gewonnen. Du musst uns nur deine Adresse mailen, dann bekommst du ihn.“ Sie hat mir die Mail sofort gezeigt und wir haben über das Thema geredet.
Seit sie ihr eigenes Gerät hat, ist sie weniger wild darauf als früher, als sie nur für begrenzte Zeit an Mamas Tablet spielen durfte. Jetzt bastelt sie lieber mit Loom-Gummi – ihr Tablet ignoriert sie seit vier Wochen. Natürlich gibt es Regeln. Ihr Kinder-Tablet hat drei Einstellungen:
Verbote bringen nichts, sie ermuntern eher zur Rebellion. Reden Sie mit Ihrem Kind, fragen Sie: „Was machst du da Schönes?“ Kinder unter 13 lassen sich gut mit gemeinsamen Aktivitäten vom Bildschirm weglocken. Es gibt auch tolle elektronische Spiele für die ganze Familie, auch mit Bewegung. Etwa Geocaching, eine Art Schnitzeljagd, bei der man draußen Gegenstände mithilfe Smartphones findet. Mit Teenagern können Eltern „Mediennutzungsverträge“ schließen, die es zum Beispiel unter internet-abc.de gibt. Sie legen fest, wie lange die Kinder welche Medien nutzen dürfen. Daran müssen sich beide Parteien halten, auch die Eltern.
Ich würde die anderen Eltern einfach fragen! Da erfährt man viel. Zum Beispiel, dass man „Minecraft“ auch ohne Ballern spielen kann. Es geht ja darum, aus Klötzchen etwas zu bauen. Die Monster, die dabei angreifen, kann man abschalten. Ein anderes Beispiel: Ein Vater hat für seinen Sohn einen Extra-Server zum Spielen eingerichtet. So kann er mit Freunden übers Internet spielen, aber in einem geschützten Bereich, zu dem Fremde keinen Zugang haben.
Man kann seine Kinder auch mit Medienkompetenz nicht vor allem schützen, im Internet so wenig wie im Leben. Sicherheits-Einstellungen lassen sich umgehen. Hier sind Kinder ihren Eltern oft überlegen. Bei der Medienerziehung der Kinder gilt: reden, reden, reden. Eine Vertrauensbasis schaffen. Dem Kind das Gefühl geben: Es kann immer zu den Eltern kommen, auch wenn es Mist gebaut hat – denn das wird passieren! Kinder machen Fehler. Sagen Sie nie: „Hab ich dir gleich gesagt“ – sonst kommt das Kind das nächste Mal lieber nicht. Mein Kind wird sicher einmal etwas Dummes tun. Das muss ich akzeptieren. Ich kann meiner Tochter nur möglichst viel erklären und sie zu einem starken Menschen erziehen, der nicht alles mitmacht, nur weil es die anderen tun.
Meine Tochter und ich haben wunderbare Apps und andere kreative Werkzeuge entdeckt. Mit „PuppetPals“ kann man Trickfilme zu selbst erfundenen Geschichten machen. Es gibt tolle Video-Tutorials zum Basteln. Außerdem regt mich die Medienerziehung meiner Tochter immer wieder an, mein eigenes Verhalten zu prüfen. Ich habe gemerkt, wie sorglos ich selbst oft mit persönlichen Daten umgehe. Und Maria hat sich beschwert, dass ich zu viel aufs Handy gucke.
Web-Tipps für Eltern zum Thema „Kinder und Medienkompetenz“
Elterngeld oder Betreuungskosten – eine finanzielle Unterstützung erleichtert Eltern den Alltag und schafft Absicherung. Welche Hilfen es für Eltern gibt.
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