Der Traum von den eigenen vier Wänden ist so populär wie nie. Für die Mehrheit der Verbraucher gilt der Erwerb von Wohneigentum zudem als attraktive Form des Vermögensaufbaus und der Absicherung im Alter. Die eigene Immobilie als Altersvorsorge bietet tatsächlich gleich mehrere finanzielle Vorteile. Eine gewissenhafte und langfristig angelegte Planung hilft Ihnen dabei, böse Überraschungen im Alter zu vermeiden.
Als Eigentümer einer selbstbewohnten Immobilie gehören für Sie Mietzahlungen der Vergangenheit an. Durch das mietfreie Wohnen im Alter können Sie Ihre Lebenshaltungskosten dauerhaft senken und Ihren finanziellen Spielraum erheblich erweitern. Laut dem Berliner Mietspiegel für 2019 werden für eine 75-Quadratmeter-Wohnung rund 500 Euro monatliche Kaltmiete fällig – viel Geld, das Sie sich buchstäblich sparen können. Und auch zukünftige Mieterhöhungen sind mit einer Immobilie als Altersvorsorge kein Thema mehr.
Die entscheidende Voraussetzung für eine kostengünstige Nutzung von Eigentumswohnung oder Haus als Altersvorsorge ist dabei die solide Planung der Immobilienfinanzierung. Für Ihren Finanzierungsplan ist es wichtig, dass Sie die Rate auch nach Renteneintritt noch bequem bezahlen können. Optimal wäre, einen Großteil des Kreditbetrages bis zu diesem Zeitpunkt abbezahlt zu haben. Großzügige Unterstützung für die Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie erhalten Sie dabei auch vom Staat. So können Immobilienkäufer über KfW-Förderprogramme, Wohn-Riester (Eigenheimrente) und das im September 2018 eingeführte Baukindergeld beim Erwerb von Wohneigentum von verschiedenen staatlichen Zuschüssen und Zulagen profitieren.
Tipp: Als attraktive Alternative zum mietfreien Wohnen im Alter bietet sich eine Vermietung der Immobilie an, sofern die Marktlage hierfür günstig ist. Die zu erwartende Nettomietrendite gibt Ihnen eine gute Orientierung, ob sich ein solcher Schritt finanziell lohnt. Hierbei werden die zu erwartenden Jahresmieteinnahmen ins Verhältnis zum Kaufpreis sowie den Kaufneben-, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten gesetzt. Eine Nettomietrendite von mehr als drei Prozent gilt dabei als guter Indikator für ein rentables Geschäft.
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Eine vorausschauende Planung ist ein wesentlicher Faktor für die maßgeschneiderte Altersvorsorge. Bei Immobilien im Wert von häufig mehreren Hunderttausend Euro gilt dies im Besonderen. Gerade im Hinblick auf das Älterwerden müssen einige Fragen daher bereits im Vorfeld geklärt werden:
• Passt die Wunschimmobilie auch zum sich ändernden Bedarf im Alter, wenn die Kinder längst ausgezogen sind (Typ, Größe und Pflegeaufwand)?
• Ist die Immobilie bereits barrierearm oder barrierefrei oder lässt sie sich entsprechend einfach umbauen?
• Wie sieht es mit der medizinischen Versorgung aus, wenn man nicht mehr mit dem Auto oder Fahrrad fahren kann? Gibt es genug Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe?
• Wie ist die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel?
• Wie wird sich die Region langfristig entwickeln, falls die Immobilie später doch verkauft oder vermietet werden soll?
Insbesondere wenn Sie einen gewinnbringenden Verkauf Ihrer Immobilie als Altersvorsorge oder eine Vermietung planen, spielt die Lage Ihres Wohneigentums eine entscheidende Rolle. Sie bestimmt maßgeblich den späteren Verkaufspreis oder Ihre möglichen Mieteinnahmen. Je besser die Lage, desto größer ist die Nachfrage für Ihre Immobilie und desto wahrscheinlicher ein attraktiver Verkaufspreis und höhere Mietzahlungen. In der Immobilienwirtschaft hat sich der Begriff der „LILA-Lage“ etabliert, um die Attraktivität eines Standortes zu analysieren:
• Landschaft (Ihre Immobilie liegt dort, wo es schön ist.)
• Infrastruktur (Ihre Immobilie hat eine gute Verkehrsanbindung.)
• Lebensqualität (Ihre Immobilie liegt dort, wo etwas geboten wird.)
• Arbeit (Ihre Immobilie liegt dort, wo man Arbeit findet.)
Tipp: Angesichts stark steigender Kauf- und Mietpreise in den teuren Stadtlagen entwickeln sich derzeit in den Außenbezirken und im Umland zahlreiche neue, attraktive Immobilienstandorte. Mit ihren vergleichsweise günstigen Immobilienangeboten und ihrer guten Anbindung ans Zentrum erfreuen sich diese Regionen gerade bei jungen Familien zunehmender Beliebtheit.
Der Kauf einer Eigentumswohnung oder eines Hauses als Altersvorsorge ist kein einmaliges Investment. Auch im eigenen Heim fallen laufende Kosten an, die Sie zusätzlich zu Ihren Kreditzahlungen berücksichtigen müssen. Je nach Größe werden beispielsweise bei Eigentumswohnungen jeden Monat mehrere Hundert Euro Hausgeld für Heizung, Müllabfuhr und andere Posten fällig. So beinhaltet das Hausgeld in der Regel auch eine Instandhaltungsrücklage für das Gemeinschaftseigentum wie das Dach und die Fassade der Immobilie. Zusätzlich tragen Sie als Eigentümer die Kosten für Instandhaltung und anfallende Reparaturen in der Wohnung bzw. des Hauses selbst, die gerade bei Bestandsimmobilien schnell ein Loch in die Kasse reißen können.
Tipp: Bilden Sie rechtzeitig Rücklagen für notwendige Modernisierungen und Instandhaltungen wie teure Badsanierungen, die Neueindeckung des Daches oder den barrierefreien Umbau Ihrer Räumlichkeiten. Dazu bietet sich zum Beispiel ein LBS-Bausparvertrag an, mit dem Sie sich ein zinsgünstiges Darlehen für die Zukunft sichern. Mit 10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr schaffen Sie eine finanzielle Basis.
Mit einer Immobilie als Altersvorsorge legen Sie einen wichtigen Grundstein – auch für die Zeit nach Ihrem Erwerbsleben. Stimmen die Rahmenbedingungen und haben Sie langfristig und vorausschauend geplant? Dann stehen die Chancen nicht schlecht, in Ihrer eigenen Immobilie alt zu werden und kostengünstig zu leben. Idealerweise ist das eigene Heim nur einer von mehreren Bestandteilen in Ihrer Altersvorsorge. Setzen Sie bei Ihrer Ruhestandsplanung daher nicht alles auf eine Karte, sondern stellen Sie sich nach Möglichkeit breiter auf, indem Sie zum Beispiel in andere Kapitalanlagen investieren.
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