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Assistenzarzt-Tipps: Zwei Assistenzärzte tauschen sich aus

Erfolgreich als Assistenzarzt: Zehn Tipps für den Berufseinstieg

Nachdem der erfolgreiche Abschluss des Medizinstudiums beinahe Flügel verliehen hat, folgt als Assistenzarzt oft Ernüchterung: 24-Stunden-Schichten, Bereitschaftsdienste oder durchgearbeitete Nächte – der Klinikalltag kann gerade für junge Ärzte kräftezehrend sein. Mit diesen zehn Tipps für Assistenzärzte meistern Sie den Berufseinstieg.

1. Assistenzarzt-Stelle wählen

Bei Ihrem ersten Klinikjob als Assistenzarzt ist es wichtig, dass Sie sich am Arbeitsplatz wohlfühlen. Nur so können Sie auch wirklich gute Arbeit leisten und sich entwickeln. Testen Sie deshalb Ihre Wunschstelle schon vorher auf Herz und Nieren. Hospitieren Sie, erfragen Sie während des Bewerbungsprozesses die genaue Situation am Arbeitsplatz oder wählen Sie eine Klinik, in der Sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben.

Diese Fragen können helfen, um sich einen Eindruck der Stelle zu verschaffen:

  • Wie sind die Weiterbildung, der Teamgeist, die Arbeitsbedingungen, die Fortbildungen?
  • Funktionieren die Rotationen?
  • Darf man operieren?
  • Welche Funktionen können erlernt werden?
  • Wie ist die Vergütung?

 

2. Eigene Fähigkeiten nicht unterschätzen

Sich in die neue Rolle als Assistenzarzt einzufinden, braucht seine Zeit. Konnten Sie im Praktischen Jahr noch anderen Verantwortlichen über die Schulter schauen, müssen Sie jetzt allein Entscheidungen treffen. Als Assistenzarzt fangen Sie also gerade erst an, eigenverantwortlich zu behandeln, und natürlich gibt es noch vieles zu lernen. Machen Sie sich aber immer wieder bewusst, dass Sie durch Ihr Studium bereits über ein enormes Wissen verfügen. Vertrauen Sie deshalb Ihrem Bauchgefühl: Erscheint Ihnen ein Patient auffällig, Sie können aber noch keine perfekte Diagnose stellen? Gehen Sie diesem Gefühl trotzdem nach. Erst so entwickeln Sie ein Gespür für Ihre Patienten.

3. Hilfe annehmen

Keiner erwartet von Ihnen, dass Sie als junger Assistenzarzt schon alles perfekt beherrschen – setzen Sie sich also auch nicht selbst unter Druck. Überhöhte Erwartungen werden Sie nur daran hindern, an sich zu arbeiten. Nehmen Sie deshalb Hilfe aus Ihrem Team an. Gerade Kollegen, die schon länger im Haus arbeiten, kennen die Strukturen und Gepflogenheiten der Klinik sehr gut und können Ihnen wichtige Hinweise geben.

Fordern Sie aktiv Hilfe ein. Fragen wie „Wie macht ihr das sonst immer?“ können dabei Tür und Tor öffnen. Gleichzeitig zeigen Sie Wertschätzung für die Arbeit Ihrer Kollegen.

4. Kritik einfordern

Es ist im Interesse Ihrer Oberärzte und Kollegen, dass Sie als Assistenzarzt Fortschritte machen. Signalisieren Sie also auch, dass Sie lernen möchten. Fordern Sie Kritik ein, machen Sie sich Notizen und setzten Sie Ratschläge um. Auch Beschwerden vonseiten der Patienten sind kein Weltuntergang. Denn nicht jeder Patient wird freudestrahlend die Station verlassen, ganz gleich was Sie tun oder wie viel Mühe Sie sich geben. Wichtig ist, alles immer sorgfältig zu dokumentieren, sich für schwierige Gespräche Unterstützung zu holen und das eigene Handeln laufend zu reflektieren.

5. Fragen konkret stellen

Ausschweifende Erzählungen und Fragen sind im hektischen Klinikalltag fehl am Platz. Konkrete Fragestellungen zeigen Ihren Kollegen und Vorgesetzten, dass Sie als Assistenzarzt sinnhaft kommunizieren können und Probleme erkennen. Bevor Sie also Ihr Gegenüber mit einem Schwall von zusammenhangslosen Informationen bombardieren, konkretisieren Sie Ihre Frage. Ein Beispiel könnte sein: „Es geht um Frau Schmidt, die gestern mit einer akuten Pankreatitis zu uns kam. Sie hat nun stärkste Schmerzen. Inwieweit kann ich die Dosis Ihrer Schmerzmittel erhöhen?“

6. Bewusst kommunizieren

Bereits als Assistenzarzt sollte der Austausch mit Patienten stets klar und authentisch sein, selbst wenn Sie sich in manchen Bereichen noch unsicher sind. Kommunikatives Know-how ist deshalb eine wichtige Schlüsselkompetenz. Um diese Fähigkeit zu schulen, sollten Sie verschiedene Patiententypen erkennen lernen und Ihre Kommunikation danach ausrichten.

7. Arztbriefe schreiben

Auch zunächst einfach erscheinende Dinge – etwa das Verfassen von Arztbriefen – werden zu Beginn Ihrer Assistenzarztstelle viel Zeit und Mühe kosten. „Trial & Error“ lautet hier das Stichwort. Mit ein wenig Übung werden Sie Ihre Textbausteine und Formulierungen im Kopf haben, sodass das Schreiben oder Diktieren leichter von der Hand geht.

Wenn Sie abends länger bleiben, um noch Briefe zu verfassen, sollten Sie Ihren Kollegen deutlich machen, dass Sie nicht mehr als Stationsarzt zur Verfügung stehen. Ziehen Sie sich vor dem Schreiben der Arztbriefe bereits um, werden Sie dabei weniger abgelenkt werden und können konzentrierter arbeiten.

8. Auf den Notfall vorbereiten

Selbstverständlich sind Sie als Arzt darum bemüht, dass Notfälle gar nicht erst entstehen. Um als junger Assistenzarzt im Ernstfall nicht in Panik zu verfallen, kann es hilfreich sein, sich entsprechende Abläufe regelmäßig ins Gedächtnis zu rufen: Reha-Team informieren, den Oberarzt alarmieren, Hilfe leisten.

9. Work-Life-Balance beachten

Natürlich möchten Sie einen guten Job machen und sich laufend verbessern. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass Sie Ihren Kopf und Ihren Körper nur einsetzen können, wenn Sie für ausreichend Ausgleich sorgen. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, genügend zu schlafen, sich zu bewegen und regelmäßig zu essen – auch wenn es gerade in stressigen Phasen unmöglich erscheint. Durch eine ausgewogene Work-Life-Balance arbeiten Sie langfristig an Ihrer Leistungsfähigkeit als Assistenzarzt.

10. Arbeitstag strukturieren

In Ihrer Position als Assistenzarzt ergeben sich viele Aufgaben und Fragen. Dennoch: Sie können nicht alles auf einmal erledigen. Individuelle Tagespläne können helfen, im Berufsalltag nicht den Überblick zu verlieren und sich selbst zu organisieren. Nehmen Sie sich morgens ein paar Minuten Zeit und notieren Sie sich, was zu tun ist bzw. wann etwas zu tun ist. In einem Tagesplaner können Sie nicht nur Aufgaben, sondern auch Pausen festlegen, um neue Energie tanken zu können.

Checkliste für einen erfolgreichen Berufseinstieg als Assistenzarzt

  • Wählen Sie Ihre Assistenzarztstelle mit Bedacht aus.
  • Vertrauen Sie in Ihre Fähigkeiten.
  • Nehmen Sie Hilfe an.
  • Setzen Sie Feedback und Kritik um.
  • Stellen Sie konkrete Fragen.
  • Kommunizieren Sie klar und authentisch.
  • Haben Sie Geduld mit sich und erwarten Sie nicht, sofort alles perfekt zu beherrschen.
  • Bereiten Sie sich auf Notfälle vor.
  • Schaffen Sie eine ausgewogene Work-Life-Balance.
  • Planen Sie Ihren Arbeitstag und legen Sie Pausen fest.
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