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Nachhaltigkeit bei Florida Eis aus Berlin

Florida Eis aus Berlin – nachhaltig und erfolgreich 

Florida Eis setzt auf eine CO2-neutrale Herstellung. Wie das funktioniert und wie man sein Image nutzt, um Kunden zu begeistern, erklärt Inhaber Olaf Höhn.

Eis ist Freude. Genuss. Leidenschaft. Das merkt man sofort, wenn man Olaf Höhn trifft. Der Gründer der Florida-Eis-Manufaktur war schon als Jugendlicher verrückt nach Eis. „Ich bin in Neukölln aufgewachsen. Und am Hermannplatz gab es eine echte italienische Eisdiele. Da bin ich fast jeden Tag hin und habe mir eine Kugel geholt.“ Dass aus seiner Leidenschaft mal ein Beruf werden würde, war damals noch nicht abzusehen.

Höhn arbeitet zunächst in der Bäckerei seines Vaters und studiert Maschinenbau. Nicht unbedingt die beste Vorbereitung für eine Karriere als Unternehmer in der Lebensmittelbranche. 1984, Höhn ist 34, steht das Eiscafé Annelie in Spandau zum Verkauf. Es gilt schon lange als Institution in dem Berliner Stadtteil – und Höhn schlägt zu.

„Wir sind mit zwei Mitarbeitern gestartet“, erzählt der Unternehmer. „Zuerst wollte ich mit dem Eiscafé nur ein bisschen dazuverdienen.“ Dementsprechend lange dauert es auch, bis Florida Eis zu dem erfolgreichen Unternehmen wird, das es heute ist.


Tue Gutes und rede darüber

Höhn setzt zwar von Anfang an auf selbst hergestelltes Speiseeis, doch erst 2005 eröffnet er eine zweite Filiale. Kaiser's Tengelmann wird auf ihn aufmerksam und will sein Eis in seinen Läden verkaufen. Weitere Einzelhandelsketten folgen. 2013 stellt Florida Eis seine Produktion um, indem es mithilfe der Berliner Sparkasse in Technologien zur Erzeugung von erneuerbarer Energie investiert. So thront jetzt beispielsweise eine über 100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach der Manufaktur in Staaken. Florida Eis verfügt damit über die erste CO2-neutrale Eisproduktion Deutschlands.

War der Erfolg absehbar? Dass Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz heute vielen Menschen wichtiger sind als noch vor zehn Jahren, kommt Olaf Höhn entgegen. Er hat den Trend erkannt und kann ihn heute für sich nutzen: „Unsere Marketingabteilung positioniert uns natürlich gerne als nachhaltigen Hersteller. Auch wenn das nicht der Hauptgrund war, weshalb wir die Produktion umgestellt haben“, sagt Höhn.

Aber warum hat er es dann getan? „Die Idee, klimaneutral zu produzieren, kam von meinem Sohn. Der ist Geologe und hat mich über das Weltklima und den Wasserbedarf der Menschen aufgeklärt. Da kam bei mir die Einsicht: ‚Du musst was tun, um einen Beitrag zu leisten. Um die Welt zumindest nicht schlechter, vielleicht sogar ein bisschen besser zu machen’.“

Das zahlt sich aus: Florida Eis war beispielsweise auf der Grünen Woche vertreten. Auf der Firmenflotte prangen große „Wir produzieren CO2-neutral“-Banner. Höhn selbst spricht immer wieder auf Messen und Kongressen, pflegt Kontakte in die Politik, Fachmagazine berichten über ihn. Das Image könnte kaum besser sein. Sogar andere Unternehmen nutzen das, indem sie in Kooperation mit Florida Eis für den Klimaschutz werben.


Schaffe ein Alleinstellungsmerkmal und kenne deinen Preis

Zum guten Image trägt natürlich auch die Qualität der Eissorten bei. Bei Florida Eis aus Berlin ist fast jeder Arbeitsschritt Handarbeit. Die Patissiers kochen, rösten und bringen Schokolade zum Schmelzen. Das Vanillemark wird per Hand aus den Schoten geschabt. Und selbst die Becher, die in den Handel gehen, werden von Mitarbeitern und nicht von Maschinen befüllt. Der ganze Prozess ist Olaf Höhn sehr wichtig, denn nur so bekommt das Eis seine cremige Konsistenz. „Wenn Eis nur zehn Prozent Luft enthält, schmeckt es am besten“, sagt der Fachmann.

Ein weiterer positiver Aspekt: Die traditionelle Herstellung ist ein Alleinstellungsmerkmal im Supermarkt. „So, wie wir produzieren, können es die großen Eishersteller nicht. Die müssten ihre Prozesse komplett umkrempeln.“ Auch hier spielt Höhn das steigende Interesse der Verbraucher an hochwertigen Lebensmitteln in die Karten. Die müssen dann aber auch bereit sein, etwas mehr Geld auszugeben. Denn Florida Eis gehört ins Premiumsegment. „Natürlich beobachten wir die Preise unserer Wettbewerber. Aber nur, um Marktanteile zu gewinnen, verkaufen wir uns nicht unter Wert.“ Die Nachfrage nach Florida Eis-Sorten steige im Einzelhandel trotzdem um rund 20 Prozent pro Jahr, so Höhn.


Nischen erkennen und Chancen nutzen

Sich im Premiumsegment etablieren zu wollen und die Produktion klimaneutral zu gestalten, zieht auch Risiken nach sich. Schließlich ist die Zielgruppe klein und die Umbaumaßnahmen sind teuer. Und wenn Höhn auf den einen oder anderen Berater gehört hätte, wäre wahrscheinlich auch alles anders gekommen. „Aber“, sagt der Unternehmer, „man darf nicht immer nur kaufmännisch denken. Ich war mal in einer Produktion, da haben drei Frauen am Tag 48.000 Eis am Stiel hergestellt. 48.000! Dafür bräuchten wir einen ganzen Monat. Die Firma ist jetzt trotzdem pleite. Uns gibt es noch.“

Höhn hat sich selbst nie als Kaufmann gesehen. „Ich hasse den ganzen Papierkram“, sagt er. Ihm lässt die Technik einfach keine Ruhe, das Basteln. So auch bei seinem neuen Projekt: Bis 2020 will er nicht nur CO2-neutral produzieren, sondern CO2-frei. Im Meetingraum von Florida Eis in Berlin steht ein Modell seiner neuen Traumfabrik. Eine Anlage, die zu 100 Prozent durch erneuerbare Energien betrieben wird. „Das möchte ich noch in meiner aktiven Zeit umsetzen“, schwärmt Höhn. „Und da brauche ich die Unterstützung der Berliner Sparkasse, denn so eine Fabrik ist sehr teuer.“ Womöglich entsteht hier bald wieder ein Projekt, das die Welt zumindest nicht schlechter macht. Vielleicht sogar ein bisschen besser. 

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