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Begleichen Kunden ihre Rechnungen nicht und Sie müssen unvorhergesehen Ausgaben stemmen, ist ein Kontokorrentkredit für Handwerker eine gute Option.

Flexibel und flüssig mit dem Kontokorrentkredit für Handwerker

Sie sind selbstständiger Handwerker und müssen kurzfristig finanzielle Engpässe überbrücken? Allerdings mangelt es Ihrem Konto an Guthaben, da Ihre Kunden sich mit dem Begleichen der Rechnung zu viel Zeit lassen? Mit einem Kontokorrentkredit erhalten Sie Ihre notwendige Liquidität.

Kontokorrentkredit – was ist das und wann eignet er sich für Handwerksbetriebe?

Versetzen Sie sich in folgendes Szenario: Sie leiten einen eigenen Gerüstbaubetrieb und arbeiten seit Jahren zuverlässig mit Passion für Ihre Kunden. Ihr Auftragsbuch ist voll und ein Großauftrag steht vor der Tür. Doch kurzfristig und unverhofft gibt Ihr Firmenfahrzeug den Geist auf. Dieses benötigen Sie aber unbedingt, um das Gerüst und Ihre Mitarbeiter zum Auftragsort zu transportieren. Ohne Fahrzeug haben Sie keine Möglichkeit, den Auftrag wahrzunehmen, doch die Rechnungen des letzten Auftrags wurden noch nicht beglichen. Es fehlt also an finanziellem Spielraum, um die kostenintensive Reparatur des Firmenfahrzeugs stemmen zu können.

Woher nun das Geld nehmen, um das Fahrzeug zu reparieren und den Kundenauftrag zu erfüllen? Den Auftrag abzulehnen, könnte schnell das Aus für Ihren Betrieb bedeuten, denn bald stehen die Gehaltszahlungen für Ihre Mitarbeiter an. Die Lösung: eine Zwischenfinanzierung, um liquide zu bleiben und Ihre Einsatzfähigkeit zu erhalten.

Hier kommt der Kontokorrent­kredit ins Spiel: Er ist die kurzfristige, flexibel einsetzbare und im Betrag begrenzte Version des eher langfristig ausgelegten und zweckgebundenen Darlehens. Der Kontokorrent­kredit ist lediglich an ein Girokonto gebunden, also beispielsweise ein FirmenKonto der Berliner Sparkasse.

Ein  eignet sich für folgende Einsatzzwecke:

  • Kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken
  • Kurzfristige Betriebsmittelfinanzierung
  • Finanzierung des Umlaufvermögens
  • Stärkung der Liquidität, insbesondere für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs
  • Finanzierung von Zahlungsverpflichtungen, denen laufende Zahlungseingänge gegenüberstehen
  • Zwischenfinanzierung bereits beantragter langfristiger Mittel im Rahmen der Gesamtfinanzierung
  • Ausnutzung von Skonto-Fristen

Die Vorteile eines Kontokorrent­kredit sind vielfältig:

  • Er ist ohne Ankündigung und Beantragung abrufbar.
  • Er ist flexibel und jederzeit nach Bedarf nutzbar.
  • Die Rückzahlung ist jederzeit in Gesamtsumme oder in Teilbeträgen möglich.
  • Es gibt keine festen Laufzeiten, Rückzahlungsraten oder -modalitäten.
  • Sollzinsen fallen nur auf die Beträge, die Sie wirklich in Anspruch nehmen, und auf die Dauer der Überziehung an. Für den nicht in Anspruch genommen Anteil fallen in der Regel nur Bereitstellungszinsen an.

Der Kontokorrent­kredit ist im Grunde das geschäftliche Gegenstück zum Dispositionskredit für Privatpersonen. Bei beiden Kreditarten handelt es sich um Überziehungskredite. Das Kreditinstitut räumt Ihnen als Geschäftskunde eine Kreditlinie auf Ihrem Geschäftsgirokonto ein. Bis zu dieser Obergrenze können Sie jederzeit und beliebig oft den Kontokorrentkredit in Anspruch nehmen.

Wie kann ich den Kontokorrent­kredit in Anspruch nehmen?

Um einen Kontokorrent­kredit in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie zunächst bei Ihrem Kreditinstitut einen Kontokorrent­kredit für Ihr Geschäftskonto einrichten lassen. Auf den Seiten der Berliner Sparkasse können Sie ganz einfach einen entsprechenden Antrag einreichen. Nach Prüfung Ihrer Unterlagen erhalten Sie einen Kreditrahmen, den Sie danach jederzeit und so oft ausschöpfen können, wie Sie ihn benötigen. Es empfiehlt sich, den Kreditrahmen bereits festlegen zu lassen, bevor Sie den Kontokorrent­kredit tatsächlich in Anspruch nehmen müssen. Für Existenzgründer sind die Anforderungen allerdings etwas höher als für einen „gestandenen“ Handwerksbetrieb, da das Risiko in diesem Fall natürlich höher ist.

Die Höhe der Kreditlinie richtet sich nach verschiedenen Faktoren. Dies sind vor allem:

  • Ihre Bonität
  • Ihre vorhandenen Sicherheiten
  • die durchschnittlichen monatlichen Zahlungseingänge auf Ihrem Konto

Greifen Sie auf den Kontokorrent­kredit zurück, fallen selbstverständlich Kreditzinsen an. Die Sollzinsen für den Kontokorrent­kredit werden monatlich abgerechnet. Der Sollzinssatz ist nicht festgeschrieben, sondern variabel. Seitens des Kreditinstituts wird er je nach Marktsituation flexibel angepasst.

Thomas Rossmann Berliner Sparkasse

4 Fragen an Thomas Rossmann -  Vertriebsleiter Handwerk und Produktion

Welche Voraussetzungen müssen Handwerker erfüllen, um einen Kontokorrentkredit abschließen zu können? Und welche Unterlagen sind für den Kredit vorzuweisen?  

Rossmann: Handwerker benötigen zum Abschluss eines Kontokorrentkredits (ähnlich wie auch bei anderen Krediten) eine ausreichende Bonität. Diese bildet sich aus einzureichenden wirtschaftlichen Unterlagen, der Kontoführung und Informationen, die der Sparkasse zur wirtschaftlichen Situation der Branche vorliegen. 

Wie hoch sind bei Kontokorrentkrediten die Zinsen?  

Rossmann: Bei einem Kontokorrentkredit sind die Zinsen abhängig von der Bonität des Handwerkers und liegen zwischen 6 und 11 Prozent. Hinzu kommen Bereitstellungsprovisionen. In Summe sind Kontokorrentkredite somit teurer als Ratenkredite, bieten jedoch eine sehr viel höhere Flexibilität, da Umsatzeingänge den Saldo reduzieren und die entstehenden freien Teile ohne erneuten Kreditantrag wieder in Anspruch genommen werden können. Wer über einen Kontokorrentkredit nachdenkt, kann die Vor- und Nachteile entsprechend gegeneinander abwägen.  

Wie wird der Kontokorrentkredit zurückgezahlt? 

Rossmann: Solange die Kredithöhe in einem angemessenen Verhältnis zum Umsatz steht und sich eine schwankende Inanspruchnahme durch eingehende Umsätze ergibt, bleibt der Kontokorrentkredit dauerhaft bereitgestellt. Eine Tilgung analog zu Ratenkrediten ist nicht erforderlich.  

Wann ist eine Umschuldung auf einen Ratenkredit sinnvoll? 

Rossmann: Sofern ein Teil des Kontokorrentkredites immer in Anspruch genommen ist (Bodensatz), ist eine Umschuldung aufgrund der niedrigeren Zinsen für Ratenkredite zu empfehlen. 

Zwischenfinanzierung – wann sich ein Kontokorrent­kredit für Handwerker lohnt

Kurzfristige finanzielle Engpässe durch notwendige Reparaturen oder anstehende Gehaltszahlungen für Mitarbeiter bei säumigen Zahlungseingängen sind Paradebeispiele für Situationen, in denen sich ein Kontokorrent­kredit lohnt.

Mit einem Kontokorrent­kredit sind sie zudem in der Lage, schnell auf attraktive Angebote reagieren zu können. In diesem Fall bietet der Kredit ihnen sofort verfügbare, zusätzliche Liquidität. Ein Beispiel für diesen Fall ist ein Lieferant, der Ihnen Skonto gewährt. Oft ist es günstiger, die Zinskosten des Kontokorrent­kredit in Kauf zu nehmen, als die Skontofrist verstreichen zu lassen und den vollen Rechnungsbetrag begleichen zu müssen. Nachrechnen lohnt sich in diesem Fall!

Für geplante, absehbare und größere Anschaffungen, beispielsweise Maschinen, ist der Kontokorrent­kredit für Handwerker nicht die optimale Wahl. In diesen Fällen sind andere, zweckgebundene und langfristigere Finanzierungsmodelle zu langfristig niedrigeren Tilgungszinsen zu bevorzugen, beispielsweise ein Investitions­kredit. Für Maschinen kommt daneben beispielsweise auch Leasing in Betracht.

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Kreditart sich für Ihre aktuelle Situation am besten eignet, nehmen Sie doch einfach ein persönliches Beratungsgespräch mit unseren Kreditexperten in Anspruch. Sämtliche Serviceleistungen, Kommunikationswege und die Möglichkeit, einen Beratungstermin zu vereinbaren, finden Sie im Service-Bereich unserer Website. Lassen Sie uns gemeinsam die optimale Finanzierungslösung für Ihren Bedarf finden!

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