Was vor wenigen Jahren noch wie Science-Fiction klang, setzt sich heute flächendeckend durch – das Mobile Payment. Das Bezahlen via Smartphone im Laden hat sich als eine der modernen Zahlungsarten im Einzelhandel etabliert. Ebenso sind weitere spannende Bezahlmethoden in der Entwicklung und Erprobungsphase und halten vielleicht schon bald in den Geschäften Einzug.
Wenn die Deutschen einkaufen, bezahlen sie am liebsten bar: Laut der Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2021“ des EHI Retail Institute e. V. war Bargeld mit 40,9 Prozent die beliebteste Zahlungsmethode in Deutschland. Es folgen girocard, EC-Lastschrift, Kreditkarte und Rechnung. Noch in der Nische sind sonstige Bezahlsysteme, beispielsweise das Bezahlen mit dem Handy.
Mobile Payment: Neues Bezahlverfahren im Einzelhandel
Wer innovative Zahlungsarten im Einzelhandel anbieten möchte, sollte zunächst auf Mobile Payment setzen. Technisch ist das gar nicht so schwer. Der dominierende Standard im Mobile Payment ist die Near Field Communication (NFC). Die Bezahlung erfolgt entweder über NFC-fähige Smartphones oder bei älteren Modellen über NFC-Sticker, die auf das Smartphone aufgeklebt sind. Kunden benötigen zudem eine passende App, um mit ihrem Telefon an der Kasse zu zahlen. Eine einheitliche Lösung hat sich jedoch noch nicht durchgesetzt. Mittlerweile gibt es viele mobile Bezahl-Apps. Hierzu zählen Lösungen von Apple und Google sowie Banken und Zahlungsdienstleistern, etwa PayPal. Auch die Sparkassen stellen ihren Kunden eine praktische App für das mobile Bezahlen zur Verfügung.
Einige Einzelhändler gehen beim Mobile Payment individuelle Wege, beispielsweise Edeka. Über die unternehmenseigene Bezahl-App können Kunden in teilnehmenden Geschäften via Smartphone einkaufen. Das Programm generiert beim Bezahlvorgang einen Code, der von der Kassenkraft nur eingescannt oder abgetippt werden muss.
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Frisch aus der Pilotphase kommt das Konzept des kassenlosen Bezahlens. Hierbei können Kunden direkt am Regal mit dem Smartphone zahlen – ohne sich an der Kasse anstellen zu müssen. Dazu scannen sie die gewünschte Ware mit ihrem Telefon und bezahlen direkt in der App via Kreditkarte oder PayPal. Im Einsatz ist das kassenlose Bezahlen in Deutschland unter anderem in einem Geschäft der Deutschen Bahn am Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Die Zahlungsmethoden von morgen: Mit Auge, Gesicht und Herzschlag bezahlen
Es stehen noch viele weitere neue Technologien in den Startlöchern, die das Bezahlen revolutionieren könnten. Für die Authentifizierung des Käufers setzen viele Entwickler dabei auf biometrische Daten anstelle der Unterschrift oder der PIN-Nummer. Diesbezüglich wird beispielsweise an einem Verfahren gearbeitet, bei dem der Kunde mit seinem Fingerabdruck bezahlt. Dieses sogenannte „FingerPayment“ wird unter anderem bereits von der Supermarktkette Rewe getestet.
Ein anderes biometrisches Verfahren ist das Bezahlen via Gesicht-Scan, das zum Beispiel in der Moskauer U-Bahn möglich ist. Fahrgäste können sich dort am Automaten vor eine Kamera stellen und Ticketgebühren via Gesicht-Scan automatisch zahlen. Das Konzept kommt ebenso in Schulen in Schottland zum Einsatz. Dort können Schüler in der Kantine ihr Essen per Gesichtsabgleich zahlen.
Manche Anbieter setzen auf einen Iris-Scan. Eine Kamera filmt dabei das Auge ab. Eine Software erkennt dann, ob die Person, die ihre Kreditkarte bei sich haben muss, die Bezahlung durchführen darf. Weil der Herzschlag ebenfalls bei jedem Menschen anders ist, arbeiten Entwickler an einem Verfahren, bei dem der Pulsschlag zur Identifikation genutzt wird.
Neue Zahlungsmöglichkeiten im Einzelhandel: Die Deutschen sind neugierig
Und wie finden die Kunden das? Spannend! Die Deutschen sind neugierig auf diese neuen Arten des Bezahlens. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat in einer Umfrage herausgefunden, dass neun von zehn Bundesbürgern sich vorstellen können, bargeldlose Zahlungen etwa per Fingerabdruck abzusichern. Den Iris-Scan würde fast jeder Zweite nutzen wollen, die Gesichtserkennung käme für ein knappes Drittel infrage. Problem aber: Solange sich kein Standard etabliert, lohnt es sich für Händler kaum, sich neue Bezahlsysteme für Fingerabdruck-, Gesichts- oder Iris-Scan-Bezahlung anzuschaffen.
Anders ist es bei Mobile Payment. Als eine der modernen Zahlungsarten im Einzelhandel hat sich das Bezahlen mit dem Smartphone im Einzelhandel vielerorts durchgesetzt. Die schnelle Verbreitung, die von Finanzexperten prognostiziert wurde, ist eingetreten. In vielen Geschäften stehen heute Mobile-Payment-fähige-Kassengeräte. Wer ein neues Terminal braucht: Mit nicht mehr als einigen Hundert Euro sind die Investitionen nicht sehr hoch. Alternativ können die Geräte für einen niedrigen zweistelligen Betrag im Monat gemietet werden. Ein neues Terminal lohnt sich außerdem, weil beinahe alle neuen Kredit- und Debitkarten und kontaktloses Bezahlen unterstützen. Das gilt natürlich auch für die neue Sparkassen-Card der Berliner Sparkasse.
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