Die Immobilienpreise kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. In den letzten Monaten und Wochen sind nicht nur die Preise für Energie und die tägliche Lebenshaltung deutlich angestiegen, sondern auch die Baufinanzierungszinsen. Experten prognostizieren, dass der Aufwärtstrend auch im nächsten Jahr anhält. Klar, dass viele Menschen, die vom Eigenheim träumen, nun verunsichert sind und sich fragen: Eigenheim kaufen – ja oder nein? Ein Blick auf die aktuelle Marktentwicklung liefert erste Antworten.
Seit den 2010er-Jahren profitierte die Immobilienwirtschaft von der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Baufinanzierer konnten sich lange Zeit über Darlehensverträge freuen, deren günstige Zinskonditionen den Kauf oder Bau des Eigenheims erleichterten. Doch seit Ende 2021 sind die Baufinanzierungszinsen rasant gestiegen. Der Krieg in der Ukraine hat diese Entwicklung weiter forciert – die Inflationsrate ist in den letzten Monaten kräftig gestiegen. Im Sommer 2022 leitete die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Erhöhung des Leitzinses von bislang null auf 0,5 Prozent die Zinswende ein.
Vor diesem Hintergrund stellen sich viele Menschen nun die Frage: Sollte ich noch ein Eigenheim kaufen – ja oder nein? Bei der Antwort sollten sie sich einen wichtigen Punkt vor Augen führen: Tatsächlich sind die Baufinanzierungszinsen, trotz des Anstiegs und verglichen zum Zinssatz von z. B. vor 15 Jahren, immer noch günstig. Wer also in den kommenden Monaten eine Baufinanzierung abschließen möchte, wird zwar nicht mehr von der vorigen Niedrigzinsphase profitieren – im historischen Vergleich steht er aber immer noch gut da. Grundsätzlich gilt es solide zu planen und zu berechnen, welche Immobilie man sich leisten kann ohne allzu zu große finanzielle Einschränkungen in der Zukunft in Kauf nehmen zu müssen.
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Wohneigentum als sichere Investition in die Zukunft
Weitere Gründe tragen dazu bei, dass viele Menschen trotz höherer Baufinanzierungszinsen auch 2022 an ihrem Traum von den eigenen vier Wänden festhalten und nicht mehr zur Miete wohnen möchten. Laut Umfragen wünschen mehr als 70 % der Mieterinnen und Mieter in Deutschland eine eigene Immobilie. Die Corona-Situation hat diesen Trend bestätigt, denn viele Menschen nutzen mobiles Arbeiten von Zuhause und wünschen sich dort genügend Freiraum. Im Allgemeinen wird dem Eigenheim ein stärkerer emotionaler Wert zugeschrieben als einer Mietwohnung. Außerdem kann die eigene Immobilie eine Investition sein, die sich über die eigene Generation hinaus lohnt. Nach der Tilgung des Baukredits sind nur noch die Bewirtschaftungskosten der Immobilie zu zahlen und man wohnt günstiger als in einer Mietwohnung. Je nach Entwicklung des Preisniveaus kann der Wert der Immobilie auch steigen. Damit ist das Eigenheim für viele Menschen eine optimale Absicherung im Alter.
Mit einem Bausparvertrag die aktuell günstigen Zinsen sichern
Wer eine Baufinanzierung abschließt, vereinbart i. d. R. eine Zinsbindung für einen bestimmten Zeitraum z. B. 10 oder 15 Jahre. In diesem Zeitraum ist der Zinssatz festgeschrieben und kann somit nicht erhöht werden – auch bei steigendem Zinsniveau. Nach dem Ende der Zinsbindung und im Rahmen der Anschlussfinanzierung können sich die Zinsen jedoch erheblich erhöhen – ein Risiko, das in Anbetracht der aktuellen Marktentwicklung viele Menschen nicht eingehen möchten. Eine planungssichere Lösung für die Finanzierung der Traumimmobilie bietet ein Bausparvertrag. Mit einem Bausparvertrag sichert man sich heute bereits einen günstigen Darlehenszins für die Zukunft. Dieser gilt für die gesamte Laufzeit des späteren Bauspardarlehens und bleibt somit unberührt von kommenden Aufwärtstrends Ein weiterer Pluspunkt: Bausparer können staatliche Fördergelder beantragen, wie z. B. die Wohnungsbauprämie, die am 1. Januar 2021 erhöht wurde.
Hinweis: Es gelten Fördervoraussetzungen. Die Immobilien-Experten der Berliner Sparkasse und der LBS NordWest erstellen Ihnen gern ein individuelles Angebot, mit dem Sie für die Zukunft solide planen können.
Fazit: Eigenheim kaufen – ja oder nein?
Wer 2022 eine Immobilie kaufen möchte, profitiert trotz gestiegener Baufinanzierungszinsen immer noch von Zinskonditionen, die im historischen Vergleich vergleichsweise günstig sind. Da ein Ende des Zinsanstiegs nicht in Sicht ist, kann ein Bausparvertrag eine gute Lösung sein, um seine Auswirkungen abzufedern und gleichzeitig von staatlichen Förderungen zu profitieren.
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