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Mit 7 Fragen zum Altersvorsorgechecker

Mit 7 Fragen zum Altersvorsorge-Checker

Wie läuft das so mit der Rente?

Ich und Altersvorsorge?! Darum kümmere ich mich bald, irgendwann, eines Tages, bei Gelegenheit ... Viele schieben das Thema Altersvorsorge auf die lange Bank. Klug ist das jedoch nicht. Denn: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Hier erfahren Sie das nötige Basiswissen.

1. Wie wichtig ist die Vorsorge im Alter?

Die meisten Menschen sind weder steinreich, noch erben sie so viel Geld, dass sie im Alter davon leben können. Schon jetzt sind mehr als 5,7 Millionen Deutsche von Altersarmut bedroht. Die gesetzliche Rente reicht einfach nicht aus, um im Ruhestand bequem davon zu leben. Denn schon heute beträgt die Rente nur 44,7 Prozent des Bruttogehalts. Experten sagen, dass wir aber rund 80 Prozent brauchen, damit es uns im Alter gut geht. Private Vorsorge ist deshalb enorm wichtig. Je früher Sie damit beginnen, desto besser!

 

2. Wann muss ich mich um die Altersvorsorge kümmern?

Jetzt! Oder zumindest ganz bald. Denn je früher Sie Geld fürs Alter zurücklegen, desto mehr haben Sie später davon. Allerdings ist es gerade in jungen Jahren und während eines Studiums schwierig, finanziell vorzusorgen. Gefühlt ist man immer pleite. Deswegen sollten Sie sich zuerst einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen. Was kann ich ausgeben? Mit welchem Minimum kann ich leben? Wie viel Zeit habe ich bis zur Rente noch? Wenn Sie dann zu dem Entschluss kommen, dass Ihnen das alles zu heikel ist, dann warten Sie mit der Vorsorge, bis Sie fest im Berufsleben angekommen sind. Wichtig ist auch, zuerst die existenziellen Lebensrisiken abzusichern. Denn durch fehlende Versicherungen können zum Beispiel bei einem Unfall schnell die letzten Reserven aufgebraucht sein. Eine gute Haftpflicht-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung sollten vor allem Berufsanfänger, Auszubildende und Studierende noch vor der Altersvorsorge abschließen.

 

3. Wann kann ich in Rente gehen?

Zur Zeit liegt das Renteneintrittsalter etwa bei einer Altersgrenze von 66 Jahren. Bis 2031 soll das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre steigen. Wer vorzeitig in Rente gehen möchte, muss Abschläge bei der gesetzlichen Rente in Kauf nehmen. Dies ist frühestens mit 63 Jahren möglich. Außerdem müssen mindestens 35 Jahren rentenrechtliche Zeiten nachgewiesen werden. Für jeden Monat, den Sie vorzeitig in Rente gehen, verringert sich die Rente um 0,3 Prozent, maximal 14,4 Prozent.

 

4.  Wie errechnet sich die Rentenhöhe?

Ganz einfach: Wer viel einzahlt, bekommt am Ende auch viel. Konkret berechnet sich die gesetzliche Rente mit der Rentenformel:

Entgeltpunkte x Rentenwert x Zugangsfaktor x Rentenartfaktor = Bruttomonatsrente

Die Bruttomonatsrente hängt davon ab, wie viel Sie Ihr ganzes Leben lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben, wie hoch die Beiträge waren und wann Sie in Rente gehen. Zeiträume, in denen Sie arbeitslos waren und Leistungen bezogen haben, werden - wenn auch geringer - ebenso mitgezählt. Auch Kinderbetreuungsjahre zählen bis zum Kindesalter von 10 Jahren für die Rente.

Sie sammeln in Ihren Beitragsjahren sogenannte Entgeltpunkte. Mit einem durchschnittlichen Jahres­einkommen von derzeit 41.541 Euro erhält man einen Entgeltpunkt. Wer mehr oder weniger verdient, bekommt entsprechend mehr oder weniger Entgeltpunkte. 

Auszeit für Elternpflege: Wenn Sie beruflich eine Auszeit nehmen, um zum Beispiel die Eltern zu pflegen, bekommen Sie auch dafür Rente. Zum Beispiel steigern 14 Stunden pro Woche in Pflegestufe I Ihre Rente um bis zu 7 Euro.

Generell, so sagen Experten, kommen wir in der Rente mit rund 80 Prozent unseres letzten Nettoeinkommens gut aus. Doch in den meisten Fällen ergeben sich durch das Einzahlen in die Rentenkasse lediglich knapp 50 Prozent. Aktuell beträgt die durchschnittliche Altersrente der Deutschen 1.030 Euro. Männer bekommen im Schnitt 1.204 Euro ausgezahlt, Frauen nur 856 Euro. Warum Frauen finanziell benachteiligt und im Alter besonders von Altersarmut betroffen sind, erfahren Sie hier in unserem Ratgeberartikel >>

Um die Versorgungslücke im Alter zu schließen, ist private Alters­vorsorge heutzutage ein Muss, je früher, desto besser. Schon kleine regelmäßige Beträge können langfristig eine gute Zusatzrente bilden. Möglichkeiten gibt es viele. 

5. Welche Altersvorsorge ist als Berufseinsteiger sinnvoll?

Gerade im Berufsleben angekommen und schon an die Altersvorsorge denken? Es macht auf jeden Fall Sinn, bereits mit der ersten festen Stelle einen Teil des Einkommens in die Altersvorsorge zu investieren. Je früher damit begonnen wird, desto mehr lässt sich im Laufe des Berufslebens ansparen. 

Achten Sie aber darauf, einen flexiblen Vertrag abzuschließen. Schließlich kann es immer mal sein, dass es Zeiten gibt, in denen das Geld knapp ist und sie die Einzahlungen aussetzen oder reduzieren müssen. Sei es, weil Sie arbeitslos sind, in Elternzeit gehen oder ein Sabbatical nehmen möchten. Ein Vertrag mit einer Laufzeit von 40 Jahren wäre da wirklich unpraktisch.

 

Formen der privaten Altersvorsorge

Der Staat weiß um die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge und unterstützt vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit verschiedenen Fördermodellen. Wir stellen einige vor:

Betriebliche Altersvorsorge

Alle Angestellten, geringfügig Beschäftigten, Teilzeitkräfte, Auszubildenden und Geschäftsführer in Berlin haben einen gesetzlichen Anspruch auf die betriebliche Altersvorsorge, auch Betriebsrente genannt. Bei dieser Vorsorgeform verzichten Sie auf einen kleinen Teil des Lohns. Der wird in eine Pensionskasse eingezahlt, von der Sie später dann monatlich eine zusätzliche Rente bekommen. Seit 2019 ist der Arbeitgeber verpflichtet, sich mit einem Zuschuss an Ihren Beiträgen zu beteiligen. Zugleich sparen Sie bei der Entgeltumwandlung monatlich Steuern und Sozialabgaben. Der Arbeitgeber wiederum spart bei der betrieblichen Altersversorgung oft Lohnnebenkosten ein.

Arbeitnehmersparzulage und Vermögenswirksame Leistungen

Viele Arbeitgeber zahlen Ihren Mitarbeitenden sogenannte vermögenswirksame Leistungen. Bis zu vierzig Euro monatlich sind möglich. Ihr Arbeitgeber unterstützt damit freiwillig Ihren Vermögensaufbau in bestimmten Anlagemodellen. Bis zu bestimmten Verdienstgrenzen gibt es zusätzlich einen staatlichen Zuschuss, die Arbeitnehmersparzulage. 

Riester-Rente

Riestern kann jeder, der in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt. Die eingezahlten Beiträge sind steuerlich absetzbar. Für Familien und Geringverdiener sind aber vor allem die staatlichen Zuschüsse interessant.

So funktioniert‘s: Sie zahlen jeden Monat einen bestimmten Betrag in einen Riester-Sparplan ein. Um die volle Zulage zu bekommen, müssen das aufs Jahr gerechnet vier Prozent des im Vorjahr erzielten Einkommens sein. Dann gibt es 175 Euro vom Staat. Für jedes Kind kommen noch einmal  300 Euro oben drauf (185 Euro für vor dem 1.1.2008 geborene Kinder).

Wir der Vertrag vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen, gibt es zusätzlich einmalig 200 Euro. Vor allem Kleinverdiener mit Kindern können beim Riestern enorme Renditen erzielen. Das Riestern ist jedoch auch ein umstrittenes Modell. Für viele lohnt es sich nicht. Lassen Sie sich daher gut beraten. 

Neben den Vorsorgemodellen, die staatlich gefördert werden gibt es aber auch klassische Vorsorgelösungen, die vor allem dann interessant sind, wenn Sie etwa eine hohe Flexibilität beim Sparen wünschen.

Private Rentenversicherung

Private Rentenversicherungen passen sich Ihrem Leben flexibel an und bieten dabei Sicherheit und Ertragschancen. Über die Höhe der Beitragsgarantie können Sie entscheiden. Während der Laufzeit haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Zuzahlungen zu leisten, Beiträge zu reduzieren oder Kapital zu entnehmen. Zum Rentenbeginn haben Sie ebenfalls die Wahl: eine lebenslange Rente, die Auszahlung des Kapitals oder eine Kombination aus beiden.

Immobilie oder Wertpapiere

Das selbst genutzte Eigenheim gehört zu den beliebtesten Altersvorsorgemodellen der Deutschen. Der entscheidende Vorteil: Wer seine Immobilie einmal abbezahlt hat, kann im Alter kostengünstig leben. Miete müssen  Sie im Eigenheim schließlich nicht zahlen. Mehr zu Altersvorsorge mit Immobilien erfahren Sie in unserem Ratgeber >>.

Auch Aktien oder Fonds haben ihr Negativ-Image abgelegt und bieten eine interessante Alternative zu herkömmlichen Sparplänen. Sie sind langfristig der renditenstärkste Weg und sollten deshalb zumindest einen Teil Ihrer privaten Vorsorge ausmachen. Hier erfahren Sie mehr >>

6. Muss ich als (verheiratete) Frau eine eigene Altersvorsorge abschließen?

Unbedingt. Frauen verdienen noch immer weniger als Männer, im Durchschnitt 19 Prozent. Sie arbeiten öfter in Teilzeit und haben weniger Rentenzeiten, weil sie sich um Kinder kümmern oder Angehörige pflegen. 70 Prozent der Frauen in Deutschland kümmern sich nicht um eine private Altersvorsorge und überlassen Entscheidungen dazu ihrem Partner. Wenn die Beziehung dann zerbricht oder der Partner stirbt, lassen sich fehlende Rentenpunkte meist nicht mehr auffüllen. Deshalb ist private Eigenvorsorge für Frauen besonders wichtig. Mehr dazu in unserem Ratgeber „Finanzielle Vorsorge für Frauen" >>

 

7.  Wie funktioniert die Vorsorge für Selbstständige

Eins vorab: Auch Selbstständige können in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Beliebt ist aber die sogenannte Basisrente, auch Rürup-Rente genannt. Aufgrund der besonderen steuerlichen Vorteile ist die super geeignet für Selbstständige und Freiberufler.  Zu beachten gibt jedoch, dass die Auszahlung wirklich nur als monatliche Rente und ab dem 62. Lebensjahr erfolgen kann. Eine Einmalauszahlung zu Rentenbeginn ist nicht möglich.

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Häufig gestellte Fragen FAQ

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie viel private Vorsorge ist nötig? Muss ich meine Rente versteuern? Lohnt sich eine Immobilie als Altersvorsorge? Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Altersvorsorge.

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