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Zwei junge Männer in blauen T-Shirts schütteln sich mit einem strahlenden Lächeln die Hand

We are United – Boxen, Haus­aufgaben und Freizeit­aktivitäten schweißen Jugendliche in Kreuzberg zusammen

Boxen mit Herz und Verstand. Die Balance aus körperlicher und geistiger Betätigung motiviert die jungen Sportler und Sportlerinnen von „Sports For More e.V.“ in Berlin Kreuzberg zu Höchstleistungen und vermittelt nebenbei und spielerisch gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien. 

Die ideale Vorstellung von Integration

Marike Ingwersen leitet als Sozialpädagogin und Boxtrainerin den Verein Sports for More e.V. am Moritzplatz. Im Projekt „United Boxing“ trainieren sich Jugendliche nicht nur im Boxsport, sondern werden darüber hinaus bei ihren Hausaufgaben unterstützt, erfahren Hilfe bei dem Übergang in den Beruf und bauen durch gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten ihren Freundeskreis aus.  „Mit Kindern und Jugendlichen Konfliktlösungsstrategien entwickeln“, war bereits das Ziel des Vorgängerprojekts „KICK im Boxring“, für das Marike Ingwersen von 2016 bis Ende 2020 tätig war. Seit Anfang 2021 begleiten die 11 Haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sports for More e.V. die rund 50 jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 8-21 Jahren mit ergänzenden Unterstützungsangeboten wie Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe und Orientierungshilfe bei Berufswahl und Bewerbungsprozessen.  

Das Trainingsangebot ist groß: Es gibt neun Box-Kurse pro Woche plus zusätzliche Trainingssessions und Wettkämpfe an Wochenenden, oft in Kooperation mit anderen Vereinen. „Niemand muss Wettkämpfe machen, es geht nicht alleine darum, große Erfolge zu erzielen“, sagt Marike Ingwersen und weiter „Bei vielen Kindern und Jugendlichen ist ein gewisser Ehrgeiz da und sie möchten sich ausprobieren, das unterstützen wir. Wenn die Kinder merken, wie es sich lohnt, sich anzustrengen und dass sie was damit erreichen können, dann war unsere Arbeit ein voller Erfolg“.  

Als ehemalige Boxerin weiß Marike Ingwersen, dass das Hauptaugenmerk beim Boxen auf Koordination, Motorik und Kondition liegt. Entsprechende Übungen stehen auf dem Trainingsprogramm: Seilspringen und Schattenboxen, Bewegungsabläufe und Sandsack. Dies alles bildet einen idealen Ausgleich zu den täglichen Anforderungen in Schule, Familie und Alltag.  Neben den sportlichen Übungen ist Begegnung ein sehr wichtiges Ziel der Projektarbeit: „Die Angebote sind immer für ALLE offen“. So sind an einem regulären Trainingstag Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Herkunftsgeschichten in der Boxhalle, tauschen sich aus, treiben Sport und haben eine gute Zeit – die ideale Vorstellung von Integration. 

Eine Frau schließt den Boxhelm eines jüngeren Boxschülers.

Girl Power ist gefragt  

Aktuell treibt Marike Ingwersen ein ganz besonderes Herzensprojekt voran. Sie will die Anzahl der aktiven Mädchen und jungen Frauen bei Sports for More e.V. erhöhen. Denn aktuell ist der Großteil der Teilnehmenden männlich. Seit Anfang 2022 gibt es ein Angebot exklusiv für Mädchen – angeleitet von drei Trainerinnen. Die Mädchen und jungen Frauen sollen den Sport kennenlernen und sich für die Angebote des Vereins begeistern. Dazu plant Ingwersen kleine Workshops an Schulen und in Jugend- und Freizeiteinrichtungen. „Der Boxsport kann dazu beitragen, das Selbstbewusstsein zu stärken. Er hilft, sicherer durchs Leben zu gehen, sich auszupowern, an eigene Grenzen zu gehen – das macht einfach Spaß“, beschreibt die Sozialpädagogin begeistert die oft unterschätzte Wirkung des Boxsports. Ingwersen möchte, dass die Mädchen „spüren, dass der Sport ihnen guttut und sie in ihren Ideen bestärkt werden“.

Ein eigener Standort wäre schön 

Jeden Nachmittag um 15 Uhr startet das Training in der ehemaligen Waschhalle am Moritzplatz. „Wir teilen uns die Halle mit anderen Vereinen, daher haben wir nur begrenzte Trainingszeiten“, so Ingwersen. Die ehemalige Boxerin gibt sich jedoch hoffnungsvoll „Wir wünschen uns sehr, irgendwann einmal einen eigenen Standort zu haben, so dass wir dann ganz frei über die Trainingszeiten entscheiden können – ich bin auch optimistisch, dass wir das irgendwann schaffen.“ 

Und nicht nur aufgrund der begrenzten Trainingszeiten ist der Standort am Moritzplatz laut Ingwersen semi-optimal, denn die Hausaufgabenbetreuung muss aufgrund von Platzmangel an unterschiedlichen Orten stattfinden, es ist also nicht alles unter einem Dach. „Wir und auch die Jugendlichen hätten mehr Zeit und Ruhe, uns auf die eigentlichen Themen zu konzentrieren, wenn wir einen Standort für alle Angebote hätten. Derzeit geht viel Energie für Organisation und Wege verloren“.

  

Eine selbstbestimmte Zukunft für alle

Marike Ingwersen möchte auch das schulischen Betreuungsangebots für ihre Schützlinge weiterentwickeln: „Durch die Stiftung Berliner Sparkassen – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin werden wir erfreulicherweise so gefördert, dass wir unser Angebot auch im nächsten Jahr fortsetzen und es sogar noch ausbauen können“. Hierfür strebt sie eine Kooperation mit den Jugendberufsagenturen an, um Sportler und Sportlerinnen, die sich kurz vor dem Schulabschluss befinden, den Einstieg ins Berufsleben zu vereinfachen. Denn „nach der Schule entstehen häufig Brüche und wir möchten gezielter unterstützen“, um den Werdegang der Teilnehmenden reibungsloser zu gestalten, so die Idee der Boxtrainerin.

Mit dem Projekt „United Boxing“ und der finanziellen Unterstützung der Stiftung Berliner Sparkasse - von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin ist es möglich, zusätzlich Kindern und Jugendlichen, die in den Schulferien nicht verreisen können, eine Ferienzeit zu bieten, an die sie sich gern erinnern. Mit Freizeitaktivitäten wie Ausflüge zum Badesee oder gemeinsame Nachmittage auf dem Fußballplatz. Durch die Angebote von Sports for More e.V. können Kinder und Jugendliche Körper, Zukunftsperspektiven und Selbstbewusstsein stärken und sich auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten.  

sports-for-more.de >>

Die Förderung des sportlichen Nachwuchses in Berlin liegt der Berliner Sparkasse seit vielen Jahren am Herzen. Deswegen zeigt sie Engagement für Sportvereine im Kiez, unterstützt die Talentsuche an Berliner Schulen und engagiert sich für die Spitzensportler von Morgen an den Berliner Eliteschulen des Sports.

Wir übernehmen Gesellschaftliches Engagement für unsere Stadt.
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