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Ein Teller Suppe wird an eine farbige Frau übergeben

Suppenküche Franziskanerkloster Pankow: Ein Anker für Menschen in Not 

Es kommen Obdachlose, alte Leute mit minimaler Rente oder alleinstehende Männer, die seit Jahren arbeitslos sind. Außerdem Menschen mit psychischen Problemen und Arbeitssuchende aus Osteuropa. Tag für Tag reihen sie sich in der Suppenküche des Pankower Franziskanerklosters in die Schlange ein – für eine warme Mahlzeit, vielleicht auch für etwas Sauberes zum Anziehen oder nur für ein paar aufmunternde Worte. Die Berliner Sparkasse unterstützt die Einrichtung.  

Mehr als nur eine Suppenküche in Berlin: eine warme Mahlzeit und ein Stück Heimat  

„Monika, ich habe Hunger.“ Diesen Satz hörte die Pankower Gemeindeschwester Anfang der 90er-Jahre immer öfter. Menschen, die nach der Wende ihre Arbeit und damit teilweise auch ihren Anker verloren hatten, baten um Hilfe. Die resolute Gemeindeschwester fragte im Franziskanerkloster an, ob man ihr Räume zur Verfügung stellen könnte – und stellte den Topf auf den Herd. Das war im Frühjahr 1991. Schnell gewann sie Helfer, die sie beim Kochen und der Essensausgabe unterstützten. Später, im Herbst, als die Tage kürzer und die Nächte kälter wurden, fragten wiederum Bedürftige bei ihr an: „Monika, ich friere, habe keine warme Jacke.“

  

Suppenküche der Franziskaner wächst: Immer neue Aufgaben kamen hinzu 

So sei die Suppenküche organisch gewachsen, berichtet Bernd Backhaus. Der Psychologe und Erzieher, der vorher in der Jugendarbeit tätig war, leitet die Suppenküche mit all ihren betrieblichen und wirtschaftlichen Belangen seit sieben Jahren. „Was hier existiert, ist schon ziemlich beeindruckend“, sagt Backhaus. Dass es die Suppenküche 31 Jahre nach ihrer Gründung noch immer gebe und dass ihre Existenz noch immer notwendig sei, habe anfangs wohl niemand gedacht. Aus den Bedürfnissen der Menschen habe sich ergeben, dass immer neue Aufgaben hinzukamen – und die Suppenküche zu einer über die Stadtgrenzen hinaus geschätzten Institution, ja geradezu zu einer Marke machten.

  

Ehrenamtliche geben 150 Essen pro Tag an Bedürftige aus

Heute bekommen Hilfesuchende dort an sechs Tagen in der Woche – von Dienstag bis Sonntag – ein warmes Essen. „Pro Tag geben wir derzeit um die 150 Essen aus“, sagt Backhaus. Vor Corona seien es rund 200 Essen gewesen, an Monatsenden manchmal bis zu 400. „Seit Beginn der Pandemie kommen weniger osteuropäische Gäste“, hat Backhaus festgestellt. Dennoch benötigt er jeden Tag allein in der Suppenküche elf Ehrenamtliche, „sonst könnten wir den Betrieb nicht stemmen“.  

Ältere Menschen schneiden gemeinsam in einer Großküche Gemüse

Ehrenamtliche engagieren sich im Franziskaner-Kloster 

Weitere helfende Hände sind nötig in der Kleiderkammer, in der Menschen mit sauberer Kleidung – von Unterwäsche über Oberbekleidung und Hosen bis zu Mänteln und Mützen, Schuhen und Schlafsäcken – versorgt werden. Ebenso wie die Suppenküche lebt auch die Kleiderkammer von Sachspenden. Und vom Engagement ehrenamtlicher Helfer. Gut 70 waren es vor Corona, jetzt hat sich die Zahl nahezu verdoppelt. „Es ist schon ein kleiner Gottesbeweis, dass der liebe Gott uns so viele helfende Hände schickt“, sagt Backhaus. Und erzählt von der langjährigen Küchenchefin Rosi, die im vorigen Jahr in Rente ging – und nun ehrenamtlich Gästen der Suppenküche die Haare schneidet. 

Auch Hygienestation und Sozialberatung gehören dazu 

Zur Institution Suppenküche gehören auch eine Hygienestation, in der vor allem Obdachlose duschen, ihre Wäsche wechseln und waschen und sich mit Hygieneartikeln versorgen können, sowie eine Sozialberatung. Sozialarbeiterin Petra Rothe hilft mit Rat und Tat, wenn Probleme über den Kopf wachsen, wenn es um Behördengänge, um Fragen von Mietbeihilfen bis Kindergeld oder die Beschaffung einer Wohnung geht. Zudem organisiert die Suppenküche Impftermine und aktuell wird nach Möglichkeiten gesucht, wie man Flüchtlingen aus der Ukraine helfen kann.

   

Dauerhafte Unterstützung über die Stiftung Berliner Sparkasse  

Trotz aller tatkräftigen Unterstützung der Ehrenamtlichen und der im Kloster lebenden Brüder, trotz der vielen Sachspenden: Die Suppenküche muss die laufenden Kosten tragen – Strom, Gas, Wasser und die Gehälter der Festangestellten wollen jeden Monat bezahlt werden. Zudem müssen je nach Bedarf Lebensmittel oder Hygieneartikel zugekauft werden, fallen für die Instandhaltung der Anlage samt dem hübsch gestalteten Speisesaal Kosten an. „Daher sind wir unendlich dankbar, dass wir seit Herbst 2020 über die Stiftung Berliner Sparkasse – von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin unterstützt werden“, sagt Backhaus. Eine ältere Dame vermachte ihren Nachlass der Stiftung – verbunden mit der Festlegung, davon dauerhaft die Suppenküche zu fördern.

  

Einladung an alle Berlinerinnen und Berliner: „Schauen Sie sich bei uns um!“  

Im Februar bekam die Suppenküche zudem eine Spende von 1.000 Euro von der Immobiliengesellschaft der Berliner Sparkasse. Mit den „Kiezspenden“ greift die BSK Immobilien GmbH alljährlich fünf gemeinnützigen Vereinen, Aktionen oder Einrichtungen unter die Arme. Die Anregung, in diesem Jahr auch die Suppenküche zu bedenken, kam von einem Mitarbeiter der Berliner Sparkasse, der den Franziskanern verbunden ist und dadurch auf die wertvolle Arbeit der Suppenküche aufmerksam geworden war. „Schauen Sie sich bei uns um, essen Sie mal bei uns“, lädt Bernd Backhaus alle Berlinerinnen und Berliner ein, sich selbst einen Eindruck von der Einrichtung zu verschaffen.  

suppe.franziskaner.net 

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