Mütter mit ihren Kleinkindern beim Austausch

Kiezkonto Spandau: Aus Hilflosigkeit wächst Hoffnung

Wenn ein Kind zu früh oder schwer krank geboren wird, hat dies schlagartig immer auch weitreichende Auswirkungen auf die ganze Familie. Der Traglinge e. V. organisiert Selbsthilfegruppen, die den Austausch mit Fachkräften und Gleichgesinnten ermöglichen. Für die betroffenen Familien sind diese regelmäßigen Treffen wie eine kleine Auszeit vom hochbelasteten Alltag. Mit dem Kiezkonto für Spandau hat die Berliner Sparkasse eine Spendenaktion für den „FrühchenTREFF" und den „FamilienTREFF" unterstützt.

Kleines Glück will wachsen

Lisa kam viel zu früh auf die Welt. Mit einem Gewicht von nur 600 Gramm war lange unklar, ob sie die ersten Lebenswochen überstehen würde. Ihre Eltern, Anna und Markus, durchlebten eine emotionale Achterbahnfahrt, geprägt von Angst und Unsicherheit. Wie viele Frühgeborene litt Lisa an einem Atemnotsyndrom, da ihre Lungen noch nicht vollständig entwickelt waren. Sie benötigte sofortige künstliche Beatmung und verbrachte Wochen in einem Inkubator, um ihre Körpertemperatur zu regulieren und sie vor Infektionen zu schützen. Zusätzlich wurde bei Lisa eine Retinopathie diagnostiziert, eine Augenkrankheit bei Frühgeborenen, die unbehandelt zur Erblindung führen kann.

Frühgeborenes wird beatmet

Die Angst der Eltern

Anna und Markus fühlten sich hilflos. Jeder Tag brachte neue medizinische Herausforderungen und Unsicherheiten mit sich. Hinzu kam die Sorge, wie sie den Alltag zu Hause meistern sollten. Und dann war da noch Lisas älterer Bruder Tim, der seine Eltern ebenfalls brauchte. In dieser schweren Zeit gab es bereits den ersten Kontakt zu dem Verein Traglinge e. V.. Die Beratung durch erfahrene Kinderkrankenschwestern und Sozialpädagoginnen gab Anna und Markus nicht nur das notwendige Wissen, um Lisas medizinische Bedürfnisse zu verstehen, sondern auch das Vertrauen, dass sie nicht alleine sind.

Familie mit Kleinkind und Baby in der Küche

Das Leben zu Hause

Nach mehreren Monaten im Krankenhaus durfte Lisa endlich nach Hause. Die Anpassung an den Alltag war eine weitere Herausforderung. Anna und Markus mussten lernen, wie sie Lisa richtig versorgen und gleichzeitig für Tim da sein konnten. Die Begleitung durch das Nachsorgeteam der Traglinge gab der Familie die Sicherheit, dass Lisa die richtige Versorgung erhielt und die Zuversicht, das Schicksal gemeinsam tragen zu können.

Sicherheit geben – Mut machen – Gemeinsam tragen

Lisas Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, dass Familien mit zu früh geborenen oder kranken Kindern und Jugendlichen nicht alleingelassen werden. Feste Ansprechpartner, regelmäßige Treffen und professionelle Unterstützung könnenden Unterschied machen und aus Hilflosigkeit Hoffnung wachsen lassen. Gemeinsam meistern Familien die Herausforderungen in einer liebevollen und unterstützenden Umgebung. Gemeinsam stark – für ihre besonderen Kinder.

Christina Hartmann und Katja Mahn - Traglinge e.V.

Die Gründerinnen des Traglinge e. V.: Christina Hartmann und Katja Mahn

Starke Familien - starke Zukunft

Bei ihrer Arbeit auf der neonatologischen Intensivstation des Waldkrankenhauses Spandau erkannte die Kinderkrankenschwester Christina Hartmann immer wieder, wie groß die Versorgungslücke zwischen der hochentwickelten Krankenhausmedizin und der Realität im Familienalltag ist und Angebote einer sozialmedizinischen Nachsorge für viele Familien nur schwer zu erreichen sind. Gemeinsam mit Katja Mahn, einer betroffenen Mutter, gründete sie 2009 den Verein Traglinge e. V. „Wir möchten Familien unterstützen, ihre Stärken zu entdecken und die Hilfen zu erschließen, die sie benötigen, um ihr Leben mit diesen besonderen Kindern selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten.“

Gemeinsam helfen: Danke für 10.000 Euro

„FamilienTREFF“ und „FrühchenTREFF“ sind etablierte, sehr gut angenommene niedrigschwellige Angebote des Traglinge e. V.  Sie ermöglichen den Austausch in einem geschützten Raum mit Fachkräften und Gleichgesinnten. Das gilt sowohl für die Eltern als auch für die Geschwisterkinder, die innerhalb der Familie oft zurückstecken müssen.

Berlinerinnen und Berliner sammelten 10.000 Euro für das Kiezkonto Spandau. Mit dem Geld sind der „FrühchenTREFF" und der „FamilienTREFF“ für ein Jahr gesichert.

Torsten Rumler, Vertriebsbereichsleiter bei der Berliner Sparkasse in Spandau, freut sich sehr über das Engagement aus seiner Region und dankt allen ganz herzlich für die Unterstützung: „Für uns als Berliner Sparkasse war es eine tolle Erfahrung, mit dem Kiezkonto Frühchen und deren Eltern zu unterstützen. Die Initiative hat Menschen im Bezirk Spandau auf ein schwieriges Thema aufmerksam gemacht und sie miteinander verbunden  – ganz gleich, ob sie ein paar Euro oder einen höheren Betrag gespendet haben.“

Vielen Dank allen Spenderinnen und Spendern!

Mütter mit ihren Babys spielen miteinander und tauschen sich aus
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