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Ein Kammerorchester auf einer Wiese.

Bürgersinfonie Berlin: Musik von Bürgern für Bürger  

Rund 35 freiberufliche Profimusiker aus Berlin und Brandenburg, die gern miteinander musizieren, dabei aber auf einen Dirigenten verzichten – das ist die „Bürgersinfonie Berlin e. V.“. Mal als großes Sinfonieorchester, mal als Kammermusikensemble treten sie seit 2013 in wechselnden Besetzungen auf. Geprobt wird demokratisch, alle Mitwirkenden können ihre Ideen einbringen. aufgetreten wird dort, wo sonst kaum Konzerte stattfinden – in den Wohngebieten. Die Berliner Sparkasse unterstützt die Bürgersinfonie im Rahmen ihrer Kiezförderung.

Klingende Demokratie: In der Bürgersinfonie wird auf Augenhöhe miteinander musiziert

Lange Jahre arbeitete Martin Majewski als Orchestermusiker. Doch häufig habe er sich dabei fremdbestimmt gefühlt, erzählt der Posaunist. Da gab es für die einzelnen Musiker wenig Gestaltungsmöglichkeiten.“ Das brachte ihn, der unterdessen schon längere Zeit als freiberuflicher Musiker tätig ist, auf die Idee der Bürgersinfonie – „ein demokratisches Orchester, in dem auf Augenhöhe miteinander musiziert wird“. Majewski war bewusst, dass der Verzicht auf einen Dirigenten auch für Profis eine Herausforderung sein würde. Dennoch wagte er 2013 das Experiment. Mit Erfolg. „Wir sind jetzt in der zehnten Spielzeit – und das ist für ein freies Ensemble schon eine echte Größenordnung“, sagt Majewski.

Das „Prinzip Maestro mit mehr oder weniger autokratischen Dirigenten“ sei aus seiner Sicht ein Auslaufmodell, sagt Majewski. Doch das Prinzip des demokratischen Orchesters stamme nicht von ihm, macht er deutlich. „Das gab es schon vor fast 100 Jahren in Russland, bevor Stalin es wegen des demokratischen Ansatzes verbot. Und etwas Ähnliches existiert auch seit über 40 Jahren in New York“, erzählt Majewski, der das Projekt mit seiner Frau, der Bratschistin Frauke Huhs, managt.

 

Für das Publikum gibt es immer viel zu entdecken

Jeder Mitwirkende der Bürgersinfonie müsse sehr aufmerksam und empathisch auf seine Mitspieler eingehen, erklärt Majewski. Sich aus der Gruppe heraus gegenseitig die Einsätze zu geben, sei nicht einfach. Doch die Musiker würden sich untereinander perfekt per Blickkontakt verständigen. „Deswegen gibt es für das Publikum auch immer viel zu beobachten und zu entdecken.“

Auch sich auf eine gemeinsame Interpretation zu einigen, sei eine Herausforderung. „Demokratie ist eben auch anstrengend“, sagt der Posaunist. Daher gebe es für jede Probe einen Moderator, reihum wechselnd. „Der hat die Funktion des Bundestagspräsidenten“, sagt Majewski. Soll ein Satz schneller oder langsamer gespielt werden – „das entscheidet die Mehrheit und die Entscheidung wird dann auch von allen getragen“. Geprobt wird in der evangelischen Kirchengemeinde in Karow, aufgetreten meistens in der Mensa des Max-Delbrück-Centrums. „Die Mensa eignet sich perfekt für Konzerte“, sagt Majewski. „Das Ensemble sitzt im Halbkreis, ist nah dran an den Zuhörern – und die Gäste blicken ins Grüne, können in den Pausen auf die Terrasse gehen, mit den Künstlern sprechen.“ Das soziale Miteinander ist für Majewski entscheidend. Gern tritt die Bürgersinfonie auch im Garten des Bürgerhauses Buch auf. Während der Pandemie wurde dort ein Opernprogramm für ein großes Blechbläserensemble gespielt. „Zwischen den Wohnblocks ist eine tolle Akustik, gerade für Blechbläser.“ 

Ein Konzert, das Draußen stattfindet.

Auftritte abseits der etablierten Konzertstätten

Generell ist es Majewski wichtig, „klassische Musik zu den Bürgerinnen und Bürgern in die Wohngebiete zu tragen, abseits der etablierten Konzertstätten aufzutreten“. Mal sind das Kirchen, mal Seniorenwohnheime – „eben genau da, wo die Leute wohnen, wohin sie zu Fuß gehen können und auch noch mit dem Rollator, wenn sie nicht mehr so mobil sind.“  Im weitesten Sinne barrierefrei sollen die Konzerte sein. Deswegen beginnen sie auch um 16 Uhr. „Im Hellen hin und zurück“, ist Majewskis Credo. Der Eintritt soll für jedermann erschwinglich sein, nicht wesentlich teurer als eine Kinokarte. Außerdem soll jeder Gast etwas „mitnehmen“, weshalb es in jedem Konzert Erläuterungen zur Musik und den Komponisten gibt. Das Publikum dankt es, indem es der Bürgersinfonie seit fast zehn Jahren die Treue hält. 

Berliner Sparkasse ist zuverlässiger Partner des Vereins

Seit 2016 ist die „Bürgersinfonie Berlin“ ein eingetragener Verein und seit dieser Zeit besteht auch die Kooperation mit der Berliner Sparkasse. „In der Regel bekommen wir eine größere Spende pro Jahr über die Sparkassen-Kiezförderung“, freut sich Martin Majewski über den „sehr zuverlässigen Partner“. Darüber hinaus habe die Sparkasse aber auch schon mal die Summe der vom Verein bei Konzerten eingesammelten Spenden verdoppelt. „Alles Geld fließt 1:1 ins Projekt“, erklärt Majewski. Vornehmlich würden davon Honorare für die Künstler bestritten.

 

Bürgersinfonie Berlin: Pläne für 2022

Auch 2022 hat die Bürgersinfonie schon eine Finanzspritze der Berliner Sparkasse bekommen. „Das ist eine Unterstützung, die unsere Arbeit maßgeblich ermöglicht“, so Majewski. In ihrer Hauptreihe hat die Bürgersinfonie für dieses Jahr drei Konzerte in der Vorbereitung: das Streichorchester-Konzert „Brückenschlag“ am 3. Juli mit Musik aus Klassik und Romantik von Komponisten, „die sich im weitesten Sinne auch mit dem Barock beschäftigten“, das Sinfoniekonzert „Bonjour“ mit Stücken französischer Komponisten am 4. September sowie das Kammerkonzert „Wachgeküsst“ am 16. Oktober. 

www.buergersinfonie.de

Die Berliner Sparkasse engagiert sich für die kulturelle Vielfalt in der Stadt, schafft kreative Freiräume und ermöglicht Kulturgenuss für alle Bevölkerungsschichten.

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