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Viele Jugendliche stehen in einem Kreis versammelt zusammen. Sie wurden von oben fotografiert. Über ihren Köpfen halten einige Jugendliche in der Mitte des Kreises zwei Banner in die Luft. Auf dem oberen Banner steht auf weißem Grund in bunten Großbuchstaben das Wort „Respekt“.

Köpenicker Verein DENK – MAL –WERTE sensibilisiert junge Leute für Werte und Rechte 

RESPEKT steht in großen Lettern auf den Betonplatten, die auf dem Hof der Fritz-Kühn-Schule in Bohnsdorf ein großes Denkmal bilden. TEAMGEIST ist zu lesen auf den türkisfarbenen Acrylglasfiguren, die im Flur der Wedding-Schule die Blicke auf sich ziehen. Kinder haben diese Skulpturen in Workshops des Vereins DENK – MAL –WERTE e.V.  geschaffen. Seit sieben Jahren setzen sich Ehrenamtliche rund um Vereinsgründer Sascha Grammelsdorff dafür ein, Heranwachsenden Wertekompetenz zu vermitteln, sie für ihre Rechte zu sensibilisieren, ihre Zivilcourage und ihr Umweltbewusstsein zu stärken. Die  Stiftung Berliner Sparkasse - von Bürgerinnen und Bürgerinnen und Bürgern für Berlin fördert das Engagement. 

Etwas tun, um Wertekompetenz zu stärken 

„Sascha, haben wir in unserer Gesellschaft eigentlich noch dieselben Werte?“ Diese Frage von ein paar jungen Leuten war einer der Auslöser für die Gründung des Vereins DENK - MAL - WERTE. Was war passiert? In der Nähe der Jugendfreizeiteinrichtung, in der Sascha Grammelsdorff als Sozialarbeiter tätig ist, war ein junges Mädchen auf der Straße zusammengebrochen. Anstatt zu helfen, attackierte ein Passant die herbeieilenden Sanitäter mit Faustschlägen, weil der Rettungswagen sein Auto blockiert hatte. Jugendliche aus der Freizeiteinrichtung hatten den Vorfall beobachtet und Grammelsdorff entsetzt davon berichtet.  

Kurz darauf stellte die damalige Ostbeauftragte der Bundesregierung Iris Gleicke eine Studie zu Rechtsradikalismus in den neuen Bundesländern vor. Grammelsdorff fand die Studie viel zu kurz gegriffen und wandte sich an Iris Gleicke. Er mahnte, dass man doch etwas tun müsse, um die Werte zu stärken, auf denen ein friedliches gesellschaftliches Miteinander basiert. Ideen, wie er junge Leute an dieses Thema heranführen könnte, hatte der Köpenicker. „Letztendlich war es Frau Gleicke, die mich aufforderte, diese auch umzusetzen“, erinnert sich der erfahrene Sozialarbeiter. Mit einer Anschubfinanzierung des Bundeswirtschaftsministeriums startete er das erste Projekt – die Installation von Werte-Denkmalen in den neuen Bundesländern.

 

Erstes Werte-Denkmal an der Bohnsdorfer Fritz-Kühn-Schule  

Das Denkmal an der Fritz-Kühn-Schule war das erste von den Schülern und Schülerinnen geschaffene Kunstobjekt im Rahmen des Projekts. „Sie haben es nicht nur selbst gebaut, sondern auch selbst den Wert ausgewählt, den sie darstellen wollten“, erzählt Grammelsdorff. Das Gros der Schüler und Schülerinnen hatte sich in einer demokratischen Wahl für „Respekt“ entschieden. Mittlerweile hat der DENK - MAL -WERTE e.V. den Bau von 13 Werte-Denkmalen initiiert – sechs dieser Kunstwerke stehen in Berlin, sieben weitere an Schulen in ganz Ostdeutschland.  

In einer Kette halten sich gezeichnete Menschen an den Händen und bilden einen Wirbel. Der Hintergrund ist ein gemalter, außen blauer und innen gelber Kreis.

Über die Jahre riefen Grammelsdorff und seine Mitstreitenden – 22 Vereinsmitglieder und mehr als 50 Ehrenamtliche – eine Reihe weiterer Projekte ins Leben. Die Vereinsarbeit fußt heute auf vier Säulen. Neben der Vermittlung von Wertekompetenz richtet der DENK - MAL -WERTE e.V. Workshops zur politischen Bildung aus. „Wir wollen die jungen Leute ermutigen, Zivilcourage zu zeigen – indem sie beispielsweise dazu aufrufen, nicht wegzuschauen und Hilfe zu holen, wenn jemand rassistisch beleidigt wird“, sagt der Projektleiter. Zudem läuft aktuell wieder ein Klimaschutzprojekt: Auf dem Zeltplatz in Prerow, idyllisch im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gelegen, sammeln Jugendliche Müll. „Daraus bauen sie dann eine Warnskulptur, die plakativ in der Mitte des Zeltplatzes aufgestellt wird.“

Bei der Kinderrechts-Rallye Ankerpunkte entdecken 

Engagiert setzt sich der Verein auch für Kinderrechte ein. Gerade ist eine Kinderrechts-Rallye an der Wedding-Schule in Vorbereitung. Die Kinder sollen Orte in der Stadt finden, die für bestimmte Rechte stehen. Eine Litfaßsäule symbolisiert das Recht auf freie Meinungsäußerung, ein Krankenhaus das Recht auf Gesundheit. „Ob es das Recht auf elterliche Fürsorge ist oder auf gewaltfreie Erziehung, auf Bildung oder Gleichheit: Die Kinder sollen spielerisch lernen, wohin sie sich wenden können, wenn eines ihrer Rechte verletzt wird“, erläutert Grammelsdorff. Es ist nicht sein erstes Projekt an der Wedding-Schule: Im vorigen Jahr haben die Kids dort unter anderem ihr Kinderrechtsdenkmal gebaut – anderthalb Meter hohe Figuren, gespickt mit Aufklebern. „Auf der einen Seite sind die Rechte im offiziellen Wortlaut nachzulesen, auf der anderen Seite haben die Kinder sie mit eigenen Worten formuliert.“  

Auf weißem Boden steht in der Mitte des Bildes eine grüne Figur. Sie hat einen birnenförmigen Körper und einen viereckigen Kopf mit einem Auge und einer Antenne.

Kinder sollen selbst feststellen, dass ihre Taten zählen  

Wichtig ist dem Verein, nicht mit erhobenem Zeigefinger Werte und Wissen zu vermitteln. „Die Kinder sollen selbst entdecken, worauf es im gesellschaftlichen Miteinander ankommt und dass ihre Stimme und ihre Taten zählen“, sagt Grammelsdorff.  Mehr als 15.000 Kinder und Jugendliche hat sein Verein über die Jahre mit seinen mittlerweile 38 Projekten erreicht. Zweimal bereits hat die Stiftung Berliner Sparkasse ihm dabei mit einer Projektförderung unter die Arme gegriffen. „Das hilft uns sehr“, freut sich Sascha Grammelsdorff. Vornehmlich habe man das Geld eingesetzt, um Materialien für die Werte- und die Kinderrechtsdenkmale zu beschaffen. Betonplatten, Farbstifte, Holz oder Pappe – all das kostet seinen Preis.  

Grammelsdorffs großes Ziel: Den Wirkungsgrad seines Vereins auf ganz Deutschland auszudehnen und so dazu beizutragen, „noch mehr jungen Menschen Perspektiven für eine demokratische und wertvolle Zukunft an die Hand zu geben“.  

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